iPhone

Das Kulttelefon erobert die Unternehmen

05.11.2008
Von 
Oliver Häußler arbeitet als freier Journalist und Moderator in der IT- und Telekommunikationsbranche. Seine journalistischen, wirtschaftlichen und technischen Erfahrungen sammelte der Kommunikationswissenschaftler während seiner über 20 Jahre langen Tätigkeit als Chefredakteur von renommierten Fachzeitschriften wie der Funkschau, FunkschauHandel, NetworkWorld und als Moderator von Kongressen, Webcasts und zahlreichen Podiumsdiskussionen.

Hier punktet das iPhone

Wie nicht anders zu erwarten, loben die Prüfer die "vorbildliche Usability und Benutzerführung" des iPhones. Gemeint ist die bequeme Eingabe über den Touchscreen und die Benutzerführung durch das Menü, verbunden mit der hohen Verarbeitungsgeschwindigkeit.

Wer während eines Telefonats weitere Teilnehmer aus seiner Kontaktliste in eine Konferenz einbinden will, kann dies mit dem iPhone einfach umsetzen. Fehlanzeige gibt es jedoch beim Thema Videokonferenz, da das Gerät zwar über eine integrierte Kamera verfügt, diese jedoch Videofunktion nicht unterstützt.

Mit Benutzerfreundlichkeit punktet das Telefon auch beim Verschicken und Empfangen von SMS-Mitteilungen, weil der Kommunikationsverlauf bei mehrfachem Hin- und Hersenden angezeigt wird.

Äußerst praktisch ist die Funktion "Visual Voicemail" für Business-Anwendungen, da sie alle Mailboxnachrichten auflistet und der Anwender sie in beliebiger Reihenfolge abhören kann.

Auch hinsichtlich Internet-Nutzung bietet es mehr Komfort als andere Smartphones: Dank des Safari-Browsers und stufenloser Größenanpassung des Fensters funktioniert das surfen auf "normalen", also nicht für iPhone präparierten Webseiten, gut. Die Techniker von Fraunhofer ESK kritisieren lediglich den mit 16 GByte geringen Speicherplatz und dass das iPhone nicht als Modem für die Internetnutzung über Laptops verwendbar ist.

Anwender von Microsoft Exchange, die bereits mobile Endgeräte über das Protokoll Active Sync synchronisieren, haben leichtes Spiel beim Push von E-Mails, Kalendereinträgen und Kontakten auf das iPhone. Unternehmen mit anderen Systemen können ihre Groupware derzeit nicht direkt anbinden.

Der neue Dienst "MobileMe" von Apple, der persönliche E-Mails, Kontakte und Kalendereinträge auf einem Internetserver speichert, eignet sich laut der Studie wegen der Sicherheitsanforderung für Datenspeicherung nicht für Unternehmensanwendungen. Kleine Unternehmen ohne zentrale Groupware können jedoch davon profitieren.

Ein weiterer Punkt der Studie ist das Thema Sicherheit. Hier unterscheidet sich das iPhone jedoch nicht gravierend von anderen Geräten. Die Prüfer raten - wie bei allen mobilen Endgeräten - dazu, Sicherheitsvorkehrungen zu treffen. Möglich sind VPN über L2TP, PPTP und Cisco IPSec, ebenso Split Tunneling und Absicherung über SSL. Der Datenverkehr über WLAN lässt sich über WPA2 schützen. "Beim praktischen Einsatz sind VPN-Verbindungen in der Anwendung und SSL-Verbindungen in der tatsächlichen Sicherheit jedoch beschränkt", so der Report.

Das Telefon selbst lässt sich über ein Zugangspasswort schützen, das aber auch deaktiviert werden kann. "Die nicht vorhandene Datenverschlüsselung stellt durch den fehlenden Zugriff auf das Dateisystem kein größeres Problem dar. Unternehmen, die eine E-Mail-Kommunikation per S/MIME vorschreiben, können das iPhone 2.0 allerdings nicht einsetzen". Das Sperren ist aus der Ferne nicht möglich. Löschen funktioniert jedoch über den Exchange Server.