iPhone

Das Kulttelefon erobert die Unternehmen

05.11.2008
Von 
Oliver Häußler arbeitet als freier Journalist und Moderator in der IT- und Telekommunikationsbranche. Seine journalistischen, wirtschaftlichen und technischen Erfahrungen sammelte der Kommunikationswissenschaftler während seiner über 20 Jahre langen Tätigkeit als Chefredakteur von renommierten Fachzeitschriften wie der Funkschau, FunkschauHandel, NetworkWorld und als Moderator von Kongressen, Webcasts und zahlreichen Podiumsdiskussionen.

"Für große Unternehmen ist das iPhone (noch) nicht geeignet"

Informationen sind auf dem iPhone nicht ausreichend geschützt, kritisiert Albert Heim, technischer Analyst bei der Fraunhofer ESK
Informationen sind auf dem iPhone nicht ausreichend geschützt, kritisiert Albert Heim, technischer Analyst bei der Fraunhofer ESK

In ihrem Report untersuchen Berlecon und Fraunhofer ESK systematisch die Tauglichkeit des iPhone mit der Firmware 2.0 im Hinblick auf Sicherheit, Administrierbarkeit und Integration für Unternehmenskunden und kommen zu dem Schluss: "Das iPhone ist für große Unternehmen noch nicht geeignet". Kritisiert werden in erster Linie die Administrierfunktionen, die für den Businesseinsatz "im größeren Stil noch zu wünschen übrig lassen". Für Unternehmenskunden, die einen Rahmenvertrag mit einem anderen Provider als T-Mobile haben, so Berlecon-Geschäftsführerin Dufft, sei dies schon ein Ausschlusskriterium.

Push E-Mails und die vollständige Synchronisation von Kontakt- und Kalenderdaten sind nur über ActiveSync und somit vor allem mit Microsoft Exchange möglich. Das hindert Unternehmen, die eine andere Groupware einsetzen, an der Anbindung und sie müssen die Synchronisation von E-Mails über Middleware von Drittanbietern oder den Browser-basierten Zugang organisieren.

Effizientes Device-Management sei nur bei einer kleinen Anzahl von iPhones gewährleistet: "Die vorhandenen Funktionen und Dienste für eine zentrale, unternehmensweite Administration sind für Firmen, die iPhones im großen Stil einsetzen wollen, nicht ausreichend", so Nicole Dufft. Sie empfiehlt: "Unternehmen, die eine Vielzahl von Mitarbeitern mit dem iPhone 2.0 ausstatten wollen, sollten damit warten, bis eine umfassendere Administrierbarkeit gewährleistet ist."

Webseite im Safari Browser
Webseite im Safari Browser

Auch im Hinblick auf Sicherheits-Policies gibt es Einschränkungen: "Zwar kann der Zugangsschutz über ein Gerätepasswort realisiert werden, solange dieser Mechanismus aber einfach durch den Benutzer deaktiviert werden kann, ist der Schutz der Informationen auf dem iPhone nicht ausreichend", kritisiert Albert Heim, technischer Analyst bei der Fraunhofer ESK. Hinzu kommt, dass das iPhone keine verschlüsselten E-Mails empfangen oder versenden kann. In puncto Sicherheit seien Unternehmen auf Zusatzlösungen von Drittherstellern oder Nachbesserungen durch Apple angewiesen.

Was den Einkauf von Software und deren Verteilung angeht, ist der Anwender auf Apple-Kanäle angewiesen: Neue Software gibt es nur über den App Store beziehungsweise über iTunes. Jede gewünschte Applikation muss auf jedem Gerät einzeln installiert werden. Das macht die Anwendung für große Unternehmen mit vielen iPhones sehr aufwändig.