Browser in 5 Jahren

Das können die Browser von morgen

14.03.2011

Surfen am Kühlschrank

Die Browser schwappen langsam von den PCs und Smartphones auf andere Gerätegattungen über, darunter TV-Set-Top-Boxen und Drucker. Dieser Trend wird sich in den kommenden Jahren noch verstärken. Ein Beispiele, das gerade noch in Entwicklung ist, ist unter anderem Google TV, eine neue Plattform des Suchgiganten um Webinhalte auf den heimischen Fernseher zu bringen. Weiteres Beispiel: Der HP Photosmart Premium TouchSmart Web all-in-one-Drucker, ein 4,33-Zoll-Tintenstrahldrucker mit LCD-Farbbildschirm und der Möglichkeit auf Webanwendungen zugreifen zu können und zu guter Letzt, die gerade aufkommenden Tablet Geräte die dem allseits bekannten Apple iPad nacheifern.

Die neu aufkommenden Datendienste der 4G-Generation mit LTE und WiMax als auch das mittlerweile allgegenwärtige Wi-Fi helfen zusätzlich, dass die Browser immer mehr Einzug in Business- und Alltagsprodukte halten. Wer weiß, vielleicht kehrt auch der internetfähige Kühlschrank von LG zurück, ein Produkt, das bei seiner Markteinführung 2003 nicht ganz den Nerv der Zeit getroffen hat. Fakt ist, dass LG dieses Konzept nie aufgegeben hat. Die neuesten Geräte verfügen über einen LCD Bildschirm, einen Browser und einer On-Screen Tastatur.

Bei vielen dieser Geräte dient der Browser nicht einzig und allein der Darstellung von Webseiten: Er stellt die Plattform für Anwendungen und Unterhaltung bereit, darüber hinaus bietet er Zugriff auf die eigenen Daten, die online gespeichert sind. Ein fast marktreifes Beispiel ist Chrome OS von Google, ein browserbasiertes Betriebssystem, das noch dieses Jahr für Netbooks und Tablet Geräte erscheinen soll.

Wie werden wir also in ein paar Jahren mit diesen webfähigen Geräte umgehen? Die Webdesign Firma Adaptive Path, hat 2008 eine Konzeptstudie für das Mozilla Firefox Interface herausgebracht. Das Aurora genannte Konzept legt den Fokus auf das Web als Mittelpunkt wo alle Daten und Anwendungen innerhalb des Browser Frameworks bleiben. In einem Demo-Video sieht man einen Mann namens Tim, der über Gesten mit Aurora auf einem großen Wandbildschirm kommuniziert. Der Bildschirm besitzt eine Kamera, die die Hand- und Armbewegungen von Tim verfolgt und interpretiert. Der persönliche Arbeitsplatz, ähnlich einem Bookmark, erscheint als großes Thumbnail; Tim verwaltet seinen Desktop nur durch das „nehmen“ und an den richtigen Platz „schnippen“ von einzelnen Workspace-Objekten, ganz ohne Berührung versteht sich.

Und obwohl Aurora in dieser Art und Weise vielleicht nie erscheinen wird, so bekommt man doch einen interessanten Einblick in die browserbasierte Zukunft, an der unsere heutige Technikindustrie mittels Standardisierungsgremien wie dem W3C (World Wide Web Consortium) arbeiten.