Günstig und geil

Das können die Airtags von Apple

21.04.2021
Von 
Halyna Kubiv ist Content Managerin bei der Macwelt.
Lange durch die Gerüchteküche gegeistert, nun hat Apple seine Bluetooth-Tracker Airtags vorgestellt.
Airtag von Apple
Airtag von Apple
Foto: Apple

Es passiert nicht jeden Tag, dass Apple ein Produkt vorstellt, das billiger ist als das Zubehör. Mit den Airtags ist dies genau der Fall. Die kleinen runden Anhänger kommen ohne Loch oder Schlaufe aus und müssen logischerweise irgendwie befestigt werden. Da springt Apple in die Bresche und verkauft allerlei bunte Accessoires für 35, 39 und 45 Euro respektive. Ein Airtag kostet aber für Apple etwas ungewöhnlich niedrige 35 Euro. Ein Set aus vier Geräten kostet dann 119 Euro. Die Airtags sind über die App, Apples Webseite und in den Stores ab dem 23. April um 14:00 MESZ bestellbar, der Verkauf startet am übernächsten Freitag, den 30. April. Gemessen am Preis und an der Nützlichkeit der kleinen Geräte kann man schon jetzt sagen, dass sie kurz nach dem Bestellstart ausverkauft sein werden, in etwa so wie der Homepod Mini im vergangenen Winter.

Was sind nun die Airtags?

Apples Bluetooth-Tracker sehen etwa wie eine Ein-Euro-Münze aus, haben aber konkave Seiten, die eine ist mit einer Art Plastik bedeckt. Diese kann man nach Angaben des Herstellers abklappen und die Batterie wechseln. Laut Apple kann ein Airtag mit der handelsüblichen Knopfbatterie der Art CR2032 ein Jahr lang durchhalten. Die Airtags messen im Durchmesser knapp 32 Millimeter und sind 8 Millimeter dünn, ein Airtag wiegt 11 Gramm. Im Inneren sind mehrere drahtlosen Module eingebaut: Ein Bluetooth-Modul, der Ultrabreitband-Chip U1 aus dem iPhone 11 und neuer, und eine NFC-Antenne, diese hilft dem Finder, den Inhaber vom verlorenen Airtag zu kontaktieren. Zusätzlich zu den drahtlosen Modulen hat Apple noch einen Beschleunigungssensor in die Airtags eingebaut. Ein Airtag ist bis zu IP67 wasserabweisend, gleichzeitig hat der neue Bluetooth-Tracker einen eingebauten Lautsprecher, der Töne von sich geben soll, falls der Nutzer nach ihm sucht.

Airtags von Apple
Airtags von Apple
Foto: Apple

Die ganze Magie passiert im Netzwerk

Dass Airtags ein magisches Finden-Erlebnis bieten sollen, suggeriert Apple mit der Intro-Werbung, in der ein Nutzer ähnlich wie Alice im Wunderland in ein Loch fällt und sich auf die Suche nach seinen Schlüsseln begibt. Das iPhone hilft ihm auf der Schnitzeljagd und navigiert in die richtige Richtung, hier wird ähnlich Apples U1 für eine richtig sinnvolle Funktion eingesetzt. Wird das Objekt mit den angehängten Airtags draußen verloren, kann sich Apples Bluetooth-Tracker mit jedem beliebigen iOS-Gerät in der Nähe verbinden und über "Wo ist?-Netzwerk seinen Standort an den Inhaber melden. Apple versichert, dass die Kommunikation durchgehend verschlüsselt ist und keine Standortdaten auf dem Airtag verarbeitet werden. Dass ungefähr eine Milliarde aktiver Apple-Geräte im Umlauf ist, ist von vergangenen Keynotes bekannt, sie alle werden dabei helfen, Airtags zu lokalisieren.

Die kleinen Anhänger sind teilweise Betriebssystem-agnostisch: Findet sie jemand ohne ein iPhone oder iOS-fähiges Gerät, kann er per NFC-Antenne seines Geräts die Hinweise befolgen. Apple hat schon Erfahrungen mit der Bluetooth-Nachverfolgung, wie diese in der Corona-Warn-App implementiert ist. Nach dem gleichen Prinzip funktioniert die Bluetooth-Kennung der Airtags: Der Identifier ändert sich innerhalb kurzer Zeit, so dass es für Angreifer relativ schwierig ist, aus den wechselnden Bluetooth-Kennungen ein Bewegungs-Profil zu erstellen. Gleichzeitig kann das eigene iPhone darauf hinweisen, dass ein unbekannter Tracker ständig in der Nähe ist und sich mit dem Nutzer bewegt – ein Schutz vor Stalking mit fremden Airtags.

Auf dem iPhone des Inhabers wird die ganze Route von verlorenen Airtags dargestellt.
Auf dem iPhone des Inhabers wird die ganze Route von verlorenen Airtags dargestellt.
Foto: Apple

Kompatibilität

Die Airtags sind mit den iPhones ab iPhone 6S und iPhone SE der ersten Generation kompatibel, verlangen jedoch iOS 14.5. Sie können ebenfalls mit dem iPod Touch der siebten Generation eingerichtet werden sowie mit den iPads mit iPadOS 14.5. Kompatibel sind das iPad der fünften Generation, iPad Mini vierter Generation, iPad Air 2 und neuer sowie alle iPads Pro. Die Funktion Genaue Suche mit U1 ist erst ab iPhone 11 und neuer verfügbar. Beim Kauf müssen Sie gleich eine Schlaufe bestellen, erfreulicherweise bietet Belkin im Apple Store zwei unterschiedliche für knapp 14 Euro an, deutlich billiger als Apples-eigenes Zubehör. (Macwelt)