Das kann iOS 11

iPhone und iPad werden schlauer

06.06.2017
Von Patrick Woods, und
Stephan Wiesend schreibt für die Computerwoche als Experte zu den Themen Mac-OS, iOS, Software und Praxis. Nach Studium, Volontariat und Redakteursstelle bei dem Magazin Macwelt arbeitet er seit 2003 als freier Autor in München. Er schreibt regelmäßig für die Magazine Macwelt, iPhonewelt und iPadwelt.
Peter Müller ist der Ansicht, dass ein Apple täglich den Arzt erspart. Sei es iMac, Macbook, iPhone oder iPad, was anderes kommt nicht auf den Tisch oder in die Tasche. Seit 1998 beobachtet er die Szene rund um den Hersteller von hochwertigen IT-Produkten in Cupertino genau. Weil er schon so lange dabei ist, kennt er die Apple-Geschichte genau genug, um auch die Gegenwart des Mac-Herstellers kritisch und fair einordnen zu können. Ausgeschlafene Zeitgenossen kennen und schätzen seine Beiträge im Macwelt-Morgenmagazin, die die Leser werktags pünktlich um acht Uhr morgens in den nächsten Tag mit Apfel und ohne Doktor begleiten. Privat schlägt sein Herz für die Familie, den FC Bayern, sechs Saiten, Blues-Skalen und Triolen im Shuffle-Rhythmus.
Machine Learning, Augmented Reality und mehr smarte Assistenz: wie innovativ ist iOS 11 und auf welchen Geräten funktioniert es?

Das meistgenannte Stichwort rund um Apples neue Software: Machine Learning. Apple setzt stark darauf, dass sich unsere persönlichen Geräte unserem Verhalten und unseren ebenso persönlichen Vorlieben anpassen. Apple verwendet das Stichwort "Machine Learning" Dutzende Male an diesem Abend. Passend dazu gibt es ein eigenes Framework: CoreML - für Machine Learning. Auch Entwickler können die Mitlernfunktionen von iOS 11 nutzen. Dabei soll alles auf dem Gerät selber passieren, zwar auf andere persönliche Apple-Geräte übertragen werden, aber nur von den eigenen Apple-Geräten entschlüsselt werden können. Apple lese nicht mit.

Wir können Ihnen auch nicht genau sagen, was dort passiert.
Wir können Ihnen auch nicht genau sagen, was dort passiert.
Foto:

iOS soll wissen, was der Nutzer als nächstes möchte

Eines der Beispiele für die Intelligenz der Maschinen ist Siri. Damit meint Apple nicht nur, dass Siri in Zukunft eine neue Stimme und neue, natürlichere Varianten der Aussprache erhält. Auch Übersetzungen wird Siri können. Zumindest in einigen wenigen Sprachen und vorerst nur als "Beta"-Version - Deutsch ist dabei. Dennoch funktioniert dies vorerst nur mit der englischen Version von Siri. Es tut sich noch mehr in Sachen künstlicher Intelligenz, denn unter "Siri" hat Apple schon zuvor auch Funktionen bezeichnet, die nicht direkt mit Sprachsteuerung zusammenhängen. Die App-Vorschläge je nach Tageszeit oder häufig genutzten Anwendungen beispielsweise. Kontextbezogene Vorschläge nennt Apple auch "Siri". Dies wird mit iOS 11 noch deutlich erweitert, so Apple.

iOS soll viele Dinge aus den Kontext erschließen. Beispielsweise einen neuen Kalendereintrag aus einer Onlinebuchung.
iOS soll viele Dinge aus den Kontext erschließen. Beispielsweise einen neuen Kalendereintrag aus einer Onlinebuchung.
Foto: Apple

So soll iOS 11 hier noch deutlich weiter gehen. Wir haben Konzertkarten via Safari gekauft? iOS 11 soll uns direkt vorschlagen, dieses Ereignis als Kalendereintrag zu speichern. Wir sind auf dem Weg zu einem Termin? In der Nachrichten-App erscheint automatisch ein Knopf mit dem wir unsere Entfernung zum Zielort senden können. Auch wenn wir uns im Netz über bestimmte Themen informieren, soll iOS dies verstehen und beispielsweise Nachrichten (in der hierzulande noch nicht erhältlichen App) passend dazu anzeigen. Dies alles passiert jedoch lokal auf dem Gerät und soll keine Datenspionage enthalten.

iPad im Fokus?

Die größten funktionalen Änderungen gibt es dieses Jahr für das iPad. Deshalb haben wir den Besonderheiten von iOS 11 auf dem iPad einen eigenen Artikel gewidmet.

Komplett neuer App Store

Die vielleicht größte sichtbare Änderung gibt es beim App Store. Apples Softwarequelle für iOS wird völlig anders aussehen. Das Design und die Struktur ändern sich gravierend. Es gibt neue Hauptpunkte, die "Heute", "Spiele", "Apps", "Updates" und "Suche" heißen. Apple trennt also Spiele von "anderen Apps". Die "Heute"-Ansicht soll zum Entdecken von Neuerscheinungen dienen und eine Art Feed neuerer Apps zeigen, die wir wie Karten durchscrollen können.