Web

Aigner, Assange, Affentheater

Das Jahr 2010 im World Wide Web

16.12.2010
Von 


Simon Hülsbömer betreut als Senior Research Manager Studienprojekte in der Marktforschung von CIO, CSO und COMPUTERWOCHE. Zuvor entwickelte er Executive-Weiterbildungen und war rund zehn Jahre lang als (leitender) Redakteur tätig. Hier zeichnete er u.a. für die Themen IT-Sicherheit und Datenschutz verantwortlich.

Buzzword des Jahres

Auf welchen Web-Kongress man sich in diesem Jahr auch begibt, spätestens in der zweiten Hälfte einer jeden Keynote fällt der Ausdruck Web 3.0. Und um dem Ganzen noch die Krone aufzusetzen, garnieren einige der selbsternannten Experten die schon etwas ältere Wortschöpfung mit dem Web 4.0. 2011 wird bestimmt das Jahr von Web 5.0. Soviel kreative Armut tut schon weh.

Auszeichnung des Jahres

Kein anderer Film wird im Nominierungsjahr 2009/2010 so oft illegal aus diversen Tauschbörsen und Torrent-Netzwerken gezogen wie Neill Blomkamps "District 9" - ein schleimiges Alien-Gemetzel mit gesellschaftspolitischem Anspruch. Der Lohn: der offizielle "Filesharing-Oscar".

Scoop des Jahres

Über diesen Filmausschnitt rätselte die Netzgemeinde.
Über diesen Filmausschnitt rätselte die Netzgemeinde.

1928 gab es bereits Handys. Zumindest eines. Oder zumindest gab es Menschen, die ihre Hand so an den Kopf führten, dass es für uns neumodische Kulturbanausen so aussieht, als habe es bereits Handys gegeben. Wie dem auch sei: Soviel weltverschwörerische Aufregung um so wenig Handfestes aus dem restaurierten Charlie-Chaplin-Film "The Circus" ist schon eine Erwähnung wert.

Was bleibt

Mit der geplanten Neufassung des Jugendmedienstaatsvertrages (JMStV) könnte deutschen Webseitenbetreibern die Alterskennzeichnungspflicht ins Haus stehen. In diesem Sinne: Surfen Sie nicht soviel, es kann teuer werden!