Selbstgestrickte Programme bergen Gefahren

Das Jahr 2000 bringt auch Probleme für PCs

30.08.1996

Eine Blitzumfrage der CW-Schwesterpublikation "Computerworld" unter US-Anwendern hat ergeben: Lediglich 38 Prozent der Auskunftgeber haben sich näher mit dem Problem der Jahreszahlenumstellung befaßt. Der Sprung ins nächste Jahrhundert dürfte Analysten zufolge vor allem für diejenigen Benutzer brisant werden, auf deren Systemen selbstgestrickte Desktop- und Client- Server-Applikationen zum Einsatz kommen. Oftmals hätten zum Unternehmen gehörende Entwickler bei der Programmierung mit "Visual Age", "Visual Basic", "C++" oder "Foxpro" aus unterschiedlichen Gründen auf die Integration vierstelliger Jahreszahlen verzichtet.

Ältere Versionen marktgängiger Tabellenkalkulationspakete sowie Anwendungen für das Rechnungswesen können ab 2000 Experten zufolge ebenfalls zu Fehlfunktionen führen. Anwender sollten, so der Rat US-amerikanischer DV-Profis, zudem die eingesetzten Betriebssysteme auf die Tauglichkeit für den Umgang mit vierstelligen Jahreszahlen überprüfen. Microsoft und IBM zufolge sind sämtliche Windows- beziehungsweise OS/2-Releases für die Umstellung auf das Jahr 2000 konzipiert.

Darüber hinaus könnten auch Hardwarekomponenten zu unkorrekten Formaten führen. Tom Oleson, Analyst bei IDC, Framingham, Massachusetts, erklärte, daß manche internen Uhren älterer PCs lediglich mit Funktionen für zweistellige Jahreszahlen entwickelt wurden. Damit könnten auch Applikationen, die auf diesen Uhren basieren, Schwierigkeiten bereiten. Unterdessen hat die IBM bereits ein Sortiment an Tools gegen Visual-Age-Probleme zusammengestellt.