Vorzugsaktien für Mitarbeiter

Das jährliche 500 Markt-Geschenk

15.10.1976

MÜNCHEN - 450 000 Arbeitnehmer sind heute schon Aktionäre ihres Unternehmens. Im Bereich der gewerblichen Wirtschaft machen im Durchschnitt 20 bis 30 Prozent der Mitarbeiter von den verschiedenen Belegschaftsaktienangeboten Gebrauch. - Zu Vorzugskonditionen. Nach dem Gesetz über Belegschaftsaktien darf das Unternehmen seinen Mitarbeitern jährlich bis zu 500 Mark in Form eines Kursvorteils (Differenz zwischen Börsenkurs und Vorzugspreis für Mitarbeiter) steuerund sozialversicherungsfrei zukommen lassen. Der Betrag bleibt allerdings nur dann abgabenfrei, wenn der Kursvorteil nicht mehr als die Hälfte des Börsenkurses ausmacht und die Aktien fünf Jahre lang nicht verkauft werden. Maßgebend ist der Börsenkurs des Tages, an dem der Vorstand des Unternehmens das Aktienangebot beschlossen hat.

Bei der Siemens AG haben seit 1969 ungefähr 100 000 Mitarbeiter und Pensionäre insgesamt rund 2,4 Millionen Belegschaftsaktien erworben. 1976 beantragten 69 000 Arbeitnehmer mehr als 360 000 Aktien des Unternehmens zum Vorzugspreis. 1977 hat jeder Siemens-Mitarbeiter die Möglichkeit, vier Aktien zu je 156 Mark zu erwerben. Der maßgebende Börsenkurs beträgt 280 Mark, so daß sich ein Kursvorteil von 124 Mark je Aktie ergibt.

Die Hewlett Packard GmbH bietet ihren Mitarbeitern Vorzugsaktien der amerikanischen Muttergesellschaft an - zu 25 Prozent unter dem Börsenkurs. Pro Jahr dürfen für höchstens 10 Prozent des Bruttogehaltes Aktien gekauft werden. In einem Jahr erwerben rund 600 männliche und 250 weibliche Mitarbeiter (Gesamtbelegschaft in Deutschland: 1600) bei Hewlett Packard insgesamt etwa 15 000 Aktien (Börsenkurs Anfang Oktober rund 200 Mark). Ein Prozent der Käufer sind Lehrlinge.

Bei der rund 24000 Mann starken IBM Deutschland GmbH liegt der Preis der Mitarbeiteraktien 15 Prozent des Bruttogehaltes begrenzt. 1975 kauften die Betriebsangehörigen der IBM Corp., zum Stückpreis (Kurs Anfang Oktober) von rund 685 Mark. hz