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In seinem jährlichen "Global Knowledge IT Skills and Salary Report" untersucht Skillsoft jedes Jahr den aktuellen Stand von Qualifikationslücken, gefragten Schulungen, Karriere-Entwicklungsmöglichkeiten, Vergütung und Arbeitszufriedenheit in der IT-Branche. Der Report basiert auf den Antworten von mehr als 9.300 IT-Experten in EMEA, Nordamerika, Lateinamerika und APAC.
76 Prozent der IT-Entscheidungsträger weltweit sind demnach mit kritischen Qualifikationslücken in ihren Abteilungen konfrontiert. Das ist ein Anstieg von 145 Prozent gegenüber dem Jahr 2016. Die gute Nachricht für IT-Profis: Die Gehälter sind weltweit gestiegen. In EMEA liegen sie mit einem Durchschnitt von 71.603 Dollar pro Jahr auf Rang zwei hinter Nordamerika. In Deutschland und der Schweiz übersteigen die Gehälter je nach Fachgebiet diesen Durchschnitt bereits deutlich und hängen sogar die US-Kollegen ab.
Abgesehen von Führungskräften und Vertriebsmitarbeitern sind die höher bezahlten Positionen in den Bereichen Cloud, Risikomanagement, Security sowie IT-Architektur und IT-Design zu finden. 52 Prozent der Befragten gaben an, im vergangenen Jahr eine Gehaltserhöhung erhalten zu haben. Davon führten 60 Prozent die verbesserte Bezahlung auf ihre Arbeitsleistung, die Entwicklung neuer Fähigkeiten oder den Erhalt einer Branchenzertifizierung zurück.
- Platz 1: Security-Experten
Experten in der IT-Security können mit einem Jahresgehalt von 74.300 Euro rechnen. - Platz 2: KI-Architekten
KI-Architekten verdienen durchschnittlich 69.500 Euro im Jahr. - Platz 3: DevOps Engineers
DevOps Engineers nehmen den dritten Platz im Gehaltsranking ein: 66.200 Euro im Jahr. - Platz 4: Data Scientists
Der beliebte Job des Data Scientist kann 65.500 Euro im Jahr versprechen. - Platz 5: Data Engineers
Data Engineers richten Datenbanken ein und bekommen dafür ein Jahressalär von 59.300 Euro. - Platz 6: Backend- und Frontend-Entwickler Fullstack
Entwickler im Back- und Frontend können mit 57.000 Euro im Jahr rechnen. - Platz 7: Web Developer
Web Developer entwickeln interne Netzwerke und können dafür bis zu 48.700 Euro verdienen. - Platz 8: Fachinformatiker für Daten und Prozessanalyse
Fachinformatiker und -informatikerinnen für Daten und Prozessanalyse verdienen im Schnitt 47.400 Euro. - Platz 9: Kaufleute für Digitalisierungsmanagement
Die neue Berufsbezeichnung "Kaufleute für Digitalisierungsmanagement" meint das Jobprofil des Informatikkaufmanns- beziehungsweise der -kauffrau und schneitet mit 45.750 Euro am schlechtesten im Ranking der beliebtesten IT-Berufe ab.
"Qualifikationslücken verschwinden nicht einfach"
"Die digitale Transformation in den Unternehmen hat einen dringenden Bedarf an neuen Fähigkeiten in den Bereichen Cloud Computing, Cybersicherheit, KI, DevOps und vielen weiteren Technologiebereichen geschaffen", so Michael Yoo, General Manager, Technology & Developer bei Skillsoft. "Qualifikationslücken verschwinden nicht einfach, sie werden nur größer, wenn sie nicht richtig angegangen werden", meint Yoo. Unternehmen sollten einen größeren Schwerpunkt auf die Weiterentwicklung und Schulungen ihrer Mitarbeiter legen und diesen die Chance bieten, neue Zertifizierungen zu erwerben, um so freie Stellen auch mit internen Kandidaten zu besetzen.
Um Qualifikationslücken zu schließen, ist es wichtig, die Gründe für ihr Entstehen sowie ihre Auswirkungen zu verstehen. 38 Prozent der IT-Verantwortlichen nannten die Geschwindigkeit der digitalen Transformation und des technologischen Wandels als Haupttreiber, da bestehende Kompetenz-Entwicklungsprogramme zu langsam greifen. Weitere Gründe sahen die Befragten in Schwierigkeiten bei der Gewinnung qualifizierter Kandidaten (35 Prozent) sowie in mangelnden Investitionen in Schulungsressourcen (32 Prozent).
Fehlende Kenntnisse erhöhen Mitarbeiterstress
Die Qualifikationslücken können sich letztendlich auch die Unternehmensergebnisse negativ beeinflussen. So prognostizieren die Analysten von IDC, dass die finanzielle Auswirkungen durch mangelnde Qualifikation bis 2025 weltweit auf 6,5 Milliarden US-Dollar ansteigen könnten. Zusätzlich gaben die Befragten gegenüber Skillsoft unter anderem an, dass fehlende Kenntnisse den Stress der Mitarbeiter erhöhen (55 Prozent), es schwierig machen, Qualitäts- und Geschäftsziele zu erreichen (42 Prozent beziehungsweise 36 Prozent) und Projektverzögerungen verursachen (35 Prozent).
Die Befragung zeigt, dass Fortbildungs- und Karriereprogramme die Mitarbeiterbindung und das Engagement des Personals erhöhen. 56 Prozent der IT-Entscheidungsträger sagen, dass sie Pläne für die Schulung bestehender Teammitglieder haben. Angesichts der Tatsache, dass 80 Prozent der IT-Experten nach der Aneignung neuer Fähigkeiten und Zertifizierungen über eine Vielzahl von Vorteilen berichten - darunter eine verbesserte Arbeitsqualität (49 Prozent), ein höheres Engagement (32 Prozent) und eine schnellere Arbeitsleistung (27 Prozent) - ist die Bereitstellung von Weiterbildungsmöglichkeiten eine Win-Win-Situation für Unternehmen und Mitarbeiter.