Mehr Spiele- als Business-Handy

Das iPhone lernt Muh

15.07.2008
Von 


Manfred Bremmer beschäftigt sich mit (fast) allem, was in die Bereiche Mobile Computing und Communications hineinfällt. Bevorzugt nimmt er dabei mobile Lösungen, Betriebssysteme, Apps und Endgeräte unter die Lupe und überprüft sie auf ihre Business-Tauglichkeit. Bremmer interessiert sich für Gadgets aller Art und testet diese auch.

VoIP-Software nur eingeschränkt nutzbar

Der Rest der "Geschäftsanwendungen" orientiert sich eher an semiprofessionelle Nutzer: So erlaubt die nun auch für das iPhone erhältliche Software "Funambol" den Datenabgleich mit verschiedenen Mail-Clients, das mit Salesforce.com kompatible Tool "Expense2Go" von Model Metrics hilft Außendienstlern beim Sammeln und Verarbeiten von Belegen. Dabei kann der Nutzer mit der iPhone-Kamera sogar Quittungen fotografieren. Zu erwähnen ist noch die iPhone-Adaption der VoIP-Applikation "Truphone" des gleichnamigen britischen Anbieters, die es nach einer Jailbreak-Version tatsächlich in den App Store geschafft hat. Das Tool ermöglicht kostengünstige internationale Telefonate via WLAN. Dank AT&T, T-Mobile und anderen Carriern ist VoIP via UMTS jedoch blockiert. Sich wie auf anderen Smartphones über die eigene Truphone-Nummer anrufen zu lassen, verhindert die fehlende Möglichkeit, Software von Drittanbietern im Hintergrund weiterlaufen zu lasen.

Dringender Nachholbedarf

Dass diese bescheidene Auswahl an Business-Applikationen ausreicht, um Unternehmen beziehungsweise deren IT-Abteilungen die Scheu vor dem iPhone zu nehmen, darf bezweifelt werden. Der Fairness halber muss man jedoch daran erinnern, dass der App Store noch nicht lange geöffnet ist und Hersteller erst Anfang März damit beginnen konnten, Applikationen auf Basis des iPhone SDK zu entwickeln beziehungsweise bestehende Programme anzupassen. Unter anderem ist etwa SAP noch damit beschäftigt, ähnlich wie für den Blackberry auch einen nativen iPhone-Client seines Produkts "CRM 2007" zu entwickeln. Das Erscheinungsdatum steht jedoch noch in den Sternen. Abschrecken könnte Unternehmen außerdem die Vorstellung von Apple, die Firmen sollten ihre eigenentwickelten oder adaptierten Programme über den App Store an Mitarbeiter mit iPhone verteilen - natürlich erst, nachdem die Software von Apple begutachtet wurde.