Von der Macwelt getestet

Das iPad im Test

27.05.2010
Von Christian Möller
Unsere Schwesterpublikation Macwelt hat das iPad auf Herz und Nieren getestet. Wie schnell ist das iPad im Vergleich zum iPhone, wie gut ist der Bildschirm tatsächlich, wie lang hält der Akku durch?

Unser iPad-Modell kommt mit Wlan und 16 Gigabyte Flash-Speicher. Die UMTS-Version ist auch in den USA noch nicht erhältlich. Der erste Eindruck, wenn man das Gerät in die Hand nimmt: es fühlt sich schwerer an, als die Größe vermuten lässt. Das Gerät längere Zeit in einer Hand festzuhalten ermüdet den Arm. Man sollte also bald mit beiden Händen zupacken.

Das Display

Der Bildschirm ist sehr hell und das Bild außerordentlich scharf. Das IPS-Panel macht sich bemerkbar, wenn man das iPad kippt, denn dabei verändert sich der Farbeindruck nur sehr wenig. Die Darstellung bleibt kontrastreich, das Bild glänzt mit satten und leuchtenden Farben.

Im Messlabor ermitteln wir eine maximale Helligkeit von 275 Candela pro Quadratmeter. Das ist zwar im Vergleich zum iPhone (438 Candela pro Quadratmeter) deutlich weniger, dennoch bleibt das Bild selbst bei direkter Sonneneinstrahlung noch gut erkennbar.

Das IPS-Panel birgt aber auch Nachteile. Beim Verschieben der Home-Bildschirme erkennt man ein deutliches Nachziehen an den App-Icons. Die Reaktionszeit des Displays ist offensichtlich nicht besonders kurz. Wir messen nach, das Ergebnis: beim Umschalten zwischen Schwarz-Weiß-Schwarz benötigt das Display 38,8 Millisekunden. Im Vergleich zum iPhone (21,6 Millisekunden), ist das spürbar langsamer.

In der Praxis fällt das jedoch kaum auf. Videos laufen schlierenfrei und ohne Ruckeln. Allenfalls bei extrem schnellen Action-Games könnte sich die langsame Reaktionszeit bemerkbar machen.

Das Display verschmiert schnell. Man kann jeden Fingerabdruck deutlich erkennen.
Das Display verschmiert schnell. Man kann jeden Fingerabdruck deutlich erkennen.

Die Glasoberfläche ist wie beim iPhone mit einer Fett abweisenden Schicht versehen. Fingerabdrücke und Striemen treten zwar sehr schnell auf, lassen sich aber mit wenig Aufwand wieder abwischen. Dennoch: das Touchscreen-Prinzip stößt hier an seine Grenzen, die bei dem großen Bildschirm besonders stark auffallen. Tipp: immer ein Mikrofasertuch zur Hand haben. Damit lässt sich der Bildschirm flott und gründlich reinigen.

Die CPU-Leistung

Schon beim Einschalten des iPad fällt die im Vergleich zum iPhone höhere Arbeitsgeschwindigkeit auf. Apps laden rasant schnell. Die Animationen der Oberfläche beim Scrollen, Zoomen oder Swipen laufen stets flüssig und absolut ruckelfrei ab.

Wir messen die Startzeit von Apps anhand des Spiels "Crazy Machines". Dieses Spiel liegt noch nicht in einer iPad-Version vor, startet also mit der niedrigen iPhone-Auflösung. Dadurch bleibt die Startzeit zum iPhone hin vergleichbar. Das iPad benötigt zum Laden des Spiels 8,8 Sekunden. Das iPhone 3GS braucht mit 13,6 Sekunden deutlich länger.

Die reine CPU-Leistung des Apple A4-Chips im Vergleich zu der von Samsung stammenden CPU im iPhone 3GS messen wir anhand der App "iFractal". Dieses kostenlose Programm zeichnet die bekannte Mandelbrot-Menge auf den Bildschirm. Die Genauigkeit lässt sich einstellen. Wir benutzen für den Test die maximale Genauigkeit, wodurch die Berechnungen länger dauern und sich Unterschiede besser messen lassen

iFractal liegt derzeit noch nicht in einer iPad-optimierten Version vor, startet also im iPhone-Modus. Während das iPhone 3GS nach 36,8 Sekunden mit den Berechnungen fertig ist, braucht das iPad lediglich 22,5 Sekunden. Damit ist die iPad-CPU um etwa 64 Prozent schneller, als die des iPhone 3GS. Geht man von 600-MHz-Taktfrequenz des iPhone aus und rechnet sie auf die iPad-Geschwindigkeit hoch, kommt man auf ziemlich genau die Apple-Angabe von einem Gigahertz. Damit ist klar, dass die A4-CPU im iPad kaum oder keine weitere Performance-Optimierungen enthält.

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der CW-Schwesterpublikation Macwelt. (mhr)