Mobiles Büro für Verkaufsleiter

Das iPad bei Lidl

30.04.2012
Von 
Karin Quack arbeitet als freie Autorin und Editorial Consultant vor allem zu IT-strategischen und Innovations-Themen. Zuvor war sie viele Jahre lang in leitender redaktioneller Position bei der COMPUTERWOCHE tätig.

Was Lidl aus dem Projekt gelernt hat

Mirko Saul: "Motivationsprobleme hatten wir keine."
Mirko Saul: "Motivationsprobleme hatten wir keine."
Foto: Joachim Wendler

Selbstverständlich schafft eine solche Lösung auch Begehrlichkeiten in anderen Unternehmensbereichen. "Wir haben die interne Nachfrage unterschätzt", räumt Saul ein. Aus den unterschiedlichsten Fachbereichen gebe es jetzt Anfragen für ähnliche Lösungen. Aber die Kapazitäten der Lidl-IT seien nun einmal begrenzt. Und die Entscheidung laute, sich zunächst auf den Vertrieb zu konzentrieren: "Das hätten wir vielleicht von Anfang an noch stärker kommunizieren sollen."

Offenbar alles richtig gemacht hat die Lidl-IT bei der Zusammenarbeit mit dem beauftragenden Fachbereich. Wie wichtig die ist, erweist sich spätestens beim Praxistest: "Hier haben sich eigentlich nur noch Kleinigkeiten gezeigt", beteuert Saul.

Ein wenig mühsam gestaltete sich zunächst die Suche nach technischer Unterstützung. Da es sich ja um eine relativ junge Technologie handelte, gab es wenig Dienstleister, die sich damit auskannten. Auch Apple selbst war offenbar noch nicht auf Firmenkunden eingestellt. "Wir haben uns aber um einen engen Kontakt zum Anbieter bemüht und die Detailinformationen, die wir brauchten, auch bekommen", berichtet Saul. Auf Excelsis sei man im Rahmen einer Ausschreibung gestoßen, an der sich vorzugsweise Kleinstanbieter und Agenturen beteiligt hätten, so der IT-Spezialist: "Unsere Shortlist war wirklich sehr kurz.'"

Daneben habe Lidl auch eigenes Know-how aufgebaut, um nicht von Externen abhängig zu sein. Die privaten Erfahrungen einiger Mitarbeitet bildeten das Fundament dafür. "Motivations-Probleme hatten wir keine", schmunzelt Saul. Den First-Level-Support lasse Lidl heute von einer externen Support-Hotline erledigen, aber: "Die schwierigen Sachen landen bei uns."