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Das Internet steht erst am Anfang

12.02.2001

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Nutzung des Internets für alle Aufgaben der Wirtschaft und für Privatzwecke steht erst am Anfang. Das behauptet die Hamburger Unternehmensberatung Putz & Partner in einer neuen Studie.

"Die Firmen, die bereits im Internet aktiv sind, generieren bereits 17 Prozent ihres Umsatzes in Form der elektronischen Geschäftsabwicklung", erklärte Matthias Richter, Autor einer Studie von Putz & Partner. "Bis zum Jahr 2003 rechnen die Unternehmen mit einer Verdopplung auf 30 Prozent."

Für die Studie wurden die Angaben von rund 350 Unternehmen ausgewertet, die bereits das Internet nutzen. Danach investieren die deutschen Unternehmen knapp zwei Prozent ihres Umsatzes in die Entwicklung des E-Business, besonders in Marketing, Service und Vertrieb. War die Investition erfolgreich, so habe sie sich bereits nach zwei Jahren amortisiert. Kleine Unternehmen holten ihre Investitionen am schnellsten wieder herein und erzielten den höchsten Nutzen daraus, gemessen an zusätzlichen Erträgen oder gesparten Kosten. Der größte Nachholbedarf bei der Entwicklung des E-Business bestehe im Mittelstand bei Unternehmen mit 250 bis 2500 Beschäftigten.

"Das E-Business, die Abwicklung aller wesentlichen Geschäftsprozesse eines Unternehmens über das Internet, wird künftig zur Selbstverständlichkeit", sagte Richter. "Die großen Verlierer werden diejenigen sein, die nicht spätestens jetzt das Internet systematisch in ihre Geschäftsprozesse mit einbeziehen."

Die Aussagen Richters entsprechen denen des Internet-Pioniers Tim Koogle. Vor einigen hundert Studenten der Harvard University Business School stimmte der Yahoo-Chef seinen Lobgesang auf das Internet an. "Das Netz steht erst am Anfang. Mit wachsendem Inhalt und schnelleren Zugängen werden es immer mehr Menschen nutzen". Denn das Internet beinhalte als erstes Medium drei Funktionen gleichzeitig: Es diene zur Kommunikation, es biete Information und es sei Handelsplattform. Vorausgesetzt, das zugrundeliegende Geschäftsmodell ist tragfähig, gehöre dem Internet die Zukunft - daran könne auch das gegenwärtige Dotcom-Sterben nichts ändern.