IoT-Lösungen von Bosch

Das Internet der Dinge in der Praxis

29.03.2017
Von 
Jürgen Hill ist Chefreporter Future Technologies bei der COMPUTERWOCHE. Thematisch befasst sich der studierte Diplom-Journalist und Informatiker derzeit mit aktuellen IT-Trendthemen wie KI, Quantencomputing, Digital Twins, IoT, Digitalisierung etc. Zudem verfügt er über einen langjährigen Background im Bereich Communications mit all seinen Facetten (TK, Mobile, LAN, WAN). 
Zwei interessante IoT-Lösungen zeigte Bosch auf seiner Hausmesse Bosch Connected World. Im Fokus steht dabei der Gedanke, Fehler bei der Arbeit zu vermeiden, egal ob in Fertigung oder Werkstatt.
Smarte Lichteinblendungen helfen dem Mitarbeiter bei der Montage.
Smarte Lichteinblendungen helfen dem Mitarbeiter bei der Montage.
Foto: Hill

Mit der vollständig vernetzten Fertigungslinie für Maschinensteuerungen zeigte Bosch eine kleine digitale Fabrik auf der Connected World. Während sich früher mit einer Produktionslinie lediglich das immer gleiche Teil fertigen ließ, kann diese Linie dank Vernetzung auch Einzelstücke herstellen - ohne Mehraufwand. Per Funk-Chip teilen die Rohlinge der Linie zu Beginn des Fertigungsprozesses mit, welche Variante einer Maschinensteuerung schlussendlich entstehen soll. Mit dieser wandelbaren Fertigung sollen herstellende Unternehmen in der Lage sein, tagesaktuell auf die Nachfrage am Markt zu reagieren.

Zudem erleichtert die Fertigungslinie laut Bosch dem Mitarbeiter die Arbeit und bewahrt ihn vor falschen Handgriffen. Unter anderem kann sich der Mitarbeiter Montageanleitungen auf seinen Arbeitstisch projizieren lassen. Smarte Lichteinblendungen zeigen ihm, welches Teil er als nächstes verbauen soll. Macht er einen Fehler, warnt ihn das System sofort. Qualitätsmängel durch falsch verbaute Teile sollten damit eigentlich der Vergangenheit angehören.

AR-Anwendungen sollen den Arbeitsablauf in Werkstätten beschleunigen.
AR-Anwendungen sollen den Arbeitsablauf in Werkstätten beschleunigen.
Foto: Bosch

Um die Unterstützung des Mitarbeiters geht es auch bei einem anderen Szenario: Augmented-Reality-Anwendungen (AR) sollen die Wirklichkeit um nützliche und zeitsparende Zusatzinformationen erweitern. Etwa um einen Werkstattmitarbeiter im Arbeitsalltag bei komplexen Reparaturen zu unterstützen. Über einen Tablet-Computer oder eine Datenbrille, sogenannte Smart Glasses, kann sich der Mechaniker beispielsweise erforderliche Zusatzinformationen in sein Blickfeld einblenden lassen.

Es reicht, dass er eine Kamera auf das Fahrzeug richtet. Für die Kundendienstannahme von Werkstätten hat Bosch zudem eine AR-Anwendung entwickelt, die einen raschen Überblick über den technischen Zustand des Kundenfahrzeugs bietet. Fehlercodes und andere Unregelmäßigkeiten erscheinen direkt auf der Datenbrille des Mechanikers. Im Reparaturfall führt die Reparaturanleitung den Mechaniker durch alle Arbeitsschritte. Das erleichtert dem Mechaniker die Arbeit. Zudem dürfte die interaktive Hilfe zu einem besseren Reparaturergebnis führen. Und last but not least könnte der Kunde so sein Fahrzeug früher zurückerhalten, so heißt es bei Bosch.