Cisco arbeitet an holografischem Konferenzsystem

Das Holodeck von Startrek wird Realität

22.11.2007
Cisco arbeitet an einer Weiterentwicklung seiner Highend-Videokonferenzlösung Telepresence: Künftig soll der Gesprächspartner dreidimensional sichtbar sein.

Startrek-Feeling herrschte bei der Eröffnung von Ciscos Zentrale für den Fernen Osten im indischen Bangalore. Während Cisco-Chef John Chambers live und real auf der Eröffnungsfeier sprach, war sein Counterpart Marthin De Beer, Senior Vice President Emerging Technology bei Cisco, zwar ebenfalls in Lebensgröße anwesend - aber nur virtuell. De Beer befand sich mehrere tausend Meilen entfernt in Kalifornien und war nur als Hologramm auf der Bühne.

Ein Hologramm, das aber - wie das Video auf Computerwoche Messe-schnell-weg zeigt - täuschend lebensecht wirkte und vor allem durch die perfekte Synchronisation von Bewegung und Sprache begeisterte. Die Demonstration, die Chambers unter dem Arbeitstitel "Telepresence Magic" vorstellte, basierte auf den mit dem Videokonferenz-System Telepresence eingeführten Technologien. Überzeugte Telepresence in unserem Firstlook schon mit kristallklaren hochauflösenden Videos, so beamt Magic das Ganze jetzt in die dritte Dimension.

Kaum zu glauben ist dabei, dass für die holografische Darstellung nach Angaben von Cisco-Mitarbeitern lediglich um die zehn Mbit/s an Bandbreite benötigt werden. Kritischer sieht es dagegen in Sachen Latenzzeit aus, diese muss unter 160 Millisekunden liegen. Zentraler Bestandteil der holografischen Lösung ist wiederum der von Cisco selbst entwickelte Video-Codec, dessen Details die Company seit der ersten Präsentation von Telepresence wie ein Staatsgeheimnis hütet. Bekannt ist lediglich, dass es sich bei dem Videochip um einen ASIC handelt, der in 90-nm-Technik gefertigt wird. Er soll in der Lage sein, einen Full-HDTV-Videostream auf unter 10 Mbit/s zu komprimieren. Zur Darstellung des Hologramms wird derzeit, so Cisco-Mitarbeiter, ein größerer Glasquader eingesetzt. Am Aufnahmeplatz selbst könne sich der Konferenzteilnehmer auf einer Fläche von etwa einem auf zwei Metern frei bewegen.

Was in Bangalore vorerst nur als Technologiedemonstration zu sehen war, soll bereits Ende 2008 als fertige holografische Konferenzlösung erhältlich sein. (hi)