Aufladen via Telefon

Das Handy mutiert zur elektronischen Geldbörse

30.04.1999
KÖLN (CW) - Eine von Bull entwickelte Einschubkarte erlaubt es Benutzern von GSM-Handies, ihre elektronische Geldbörse per Datenfunk zu füllen.

Mit dem Bull-Produkt können die Benutzer von Mobiltelefonen künftig auf eine Dienstleistung zugreifen, die bislang nur an Geldausgabeautomaten oder Ladeterminals in Banken in Anspruch zu nehmen ist: ihre auf der Chipkarte befindliche elektronische Geldbörse mit dem benötigten Geldbetrag aufzuladen.

Den Schlüssel dafür bildet eine dem ISO-Standard entsprechende SIM-Karte (Subscriber Identification Module), wie sie in GSM-Handies verwendet wird, um die Benutzerdaten zu speichern. Die von Bull auf Basis der Programmiersprache Java entwickelte SIM-Karte "Rock''n Tree" wird in den dafür vorgesehenen Einschub des Mobiltelefons gesteckt. Ein zweiter Steckplatz nimmt die Chipkarte mit der integrierten elektronischen Börse im Handy auf.

Nachdem der Benutzer über die Tastatur und das Display seines Handies die Verbindung mit dem Geldausgabe-Server hergestellt hat, steuert und überwacht die Rock''n-Tree-Karte den Ladevorgang auf der digitalen Geldbörse bis zum sicheren Abschluß der Transaktion. Damit Netzbetreiber, Geldinstitute und Lösungsanbieter für die Erstellung elektronischer Zahlungssysteme diesen Service rasch erbringen können, stellt Bull das Software-Entwicklungswerkzeug "Rock''n Lab" zur Verfügung.

Das spezifisch für die Java-Programmierung ausgelegte Werkzeug erlaubt mit seiner einfach aufgebauten Benutzerschnittstelle eine schnelle Entwicklung. Ist die gewünschte Java-Anwendung fertiggestellt, wird sie auf die SIM-Karte Rock''n Tree geladen. Laut Bull eignet sich die Verknüpfung von Java und Smartcard besonders für Anwendungen in Mobilfunknetzen: Die kleinen Java-Applets lassen sich ebenso rasch erstellen wie verändern. Die SIM-Karte RockÈn Tree bietet laut Anbieter einen 32-KB-Speicher und ist zu den neuesten Standards des europäischen TK-Norminierungsgremiums ETSI kompatibel.