Standard für Gigabit Ethernet kommt im März 1998

Das Gros der Anwender wartet auf ausgereifte Produkte

19.12.1997

Mit viel Marketing versuchen die Ethernet-Hersteller seit über einem Jahr, die Anwender auf Gigabit Ethernet als den schnellen Bruder von Fast Ethernet neugierig zu machen. Der für März 1998 angekündigte Standard soll die Bandbreitenengpässe im Backbone beseitigen und so einen schnelleren Zugriff auf die Server erlauben. Allein, den Usern scheint das rechte Vertrauen in die vollmundigen Werbeversprechen der Hersteller zu fehlen. Einer Umfrage der CW-Schwesterpublikation "Computerworld" zufolge wollen zwei Drittel der Antwortenden noch mindestens ein Jahr verstreichen lassen, bis sie zu Gigabit Ethernet migrieren. Neben der Angst, daß die Produkte der ersten Stunde womöglich noch nicht alltagstauglich sind, führen die Anwender vor allem zwei Gründe für ihre abwartende oder ablehnende Haltung an: Sie hoffen innerhalb eines Jahres auf einen deutlichen Preissturz für Gigabit-Ethernet-Komponenten und überlegen zudem, ob sie nicht gleich auf ATM migrieren.

Wenn ein Anwender die Absicht bekundet, möglichst rasch auf Gigabit Ethernet umzusatteln, steht meist der Wunsch nach mehr Bandbreite für Videoanwendungen im Vordergrund. "Wir brauchen diese Technologie, denn wir führen breitbandige Applikationen wie Video-Streaming und Video-Conferencing ein", begründet Tom Reynolds, Senior Network Engineer bei der GMAC Commerical Mortage Corp. in Horsham, seine Entscheidung für den schnellen Wechsel.