IT-Orakel

Das erwarten die Analysten für 2010 - Part 2

31.12.2009
Von 
Martin Bayer ist Chefredakteur von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO. Spezialgebiet Business-Software: Business Intelligence, Big Data, CRM, ECM und ERP.

Hält der Höhenflug der Netbooks im nächsten Jahr an?

Tom Meyer (IDC): Der rasante Anstieg von Netbooks wird auch im nächsten Jahr anhalten. Es werden immer mehr Use-Scenarios für verschiedene Geschäftsbereiche zu beobachten sein. Allerdings bleibt der Consumer die vorrangige Zielgruppe. Und darum gibt es an dieser eine Einschränkung: die Abhängigkeit der Netbooks von der Gesundheit des Consumer-Markts - also von Faktoren wie beispielsweise dem Sparverhalten und der Entwicklung bei der Arbeitslosigkeit.

Foto: Forrester Research

Paul Jackson (Forrester): Der Erfolg von Geräten, die zwischen Handys und vollwertigen Laptops liegen, wird anhalten. Dank ihres dünnen und leichten Charakters sind Netbooks eine interessante Alternative im PC-Ökosystem. Jedoch werden sie Laptops nicht ersetzen können, da die europäischen Verbraucher Netbooks vor allem als Ergänzung zu traditionellen Geräten betrachten. Die Hersteller werden 2010 also eine neue Welle innovativer und leistungsstarker Netbooks auf den Markt werfen, wenngleich der Begriff "Netbook" selbst verschwinden dürfte, da die Verbraucher ihn mit negativen Eigenschaften wie billig oder klein in Verbindung bringen.

Rüdiger Spies (IDC): Ja der Boom wird anhalten. Darüber hinaus werden wir im kommenden Jahr eine ganze Reihe weiterer Devices sehen, die die Lücke zwischen Notebook-Computern und einfachen Mobiltelefonen schließen werden. Es wird praktisch zu einem Kontinuum von "Smart Devices" kommen, die sich gegenseitig ergänzen oder auch nebeneinander genutzt werden.

Foto: Experton Group

Andreas Zilch (Experton Group): Sicher sind hohe Wachstumsraten auf der derzeit noch relativ niedrigen Basis zu erwarten. Die Netbooks etablieren sich als "eigener" Formfaktor, allerdings kommt das Hauptwachstum aus dem B2C-Bereich. Das Verhältnis B2C zu B2B beträgt etwa 75 zu 25 Prozent und das wird in den nächsten Jahren auch so bleiben.