Das Einmaleins der Softwareentwicklung

14.10.2003
Von Moll 

So nicht: In dem unter Regel 1 beschriebenen Projekt wurde statt einer Wirtschaftlichkeitsberechnung, in die die erwarteten Kosten und der zu erzielende Nutzen des Projektes einfließen, eine nur grobe Schätzung der Entwicklungskosten durch den CIO als Basis für den Start des Projektes akzeptiert. Im Verlauf des Projekts stiegen die Kosten von geschätzten 7,5 Millionen auf 40 Millionen Euro, wobei nur 80 Prozent der geplanten Funktionen bereit standen. Das Projekt wurde eingestellt, weil allein die Betriebskosten der neuen Anwendung höher veranschlagt wurden, als der Nutzen.

10. Motiviertes und kompetentes Team

Motivation, verbunden mit Kompetenz, zählt zu den wichtigsten Produktivitätsmotoren. Daher ist es eine zentrale Aufgabe des Managements, diese Faktoren mit Hilfe einer produktivitätsfördernden Arbeitsumgebung und angemessener Führung sicher zu stellen.

So nicht: Ein Finanzdienstleister beschloss, ein Internet-basierendes System zu entwickeln. Er beauftragte damit einen international tätigen Softwaredienstleister. Der Auftragnehmer startete mit einem kleinen Team von Experten, vergrößerte es jedoch rasch und zog für die Implementierung überwiegend neu eingestellte Anfänger heran. Der Auftraggeber stellte die Arbeitsumgebung bereit. Aufgrund der Raumknappheit saßen bald über 40 Entwickler über Monate hinweg in zwei mittelgroßen Räumen - die meisten mussten sich dabei einen Schreibtisch mit einem oder sogar zwei weiteren Entwicklern teilen. Die Qualität des dabei entstandenen Systems war insgesamt schlecht; viele Implementierungsfehler führten dazu, dass die Kernfunktionen erst drei bis sechs Monate nach den geplanten Meilensteinen ausgeliefert werden konnten.

Evise schafft Abhilfe

Mit einer konsequenten, schrittweisen Umsetzung des auf den geschilderten Erfolgsfaktoren aufbauenden Evise-Ansatzes können wesentliche Risiken in Projekten schnell verhindert werden. Außerdem lassen sich mittelfristig signifikante Verbesserungen von Qualität und Produktivität der Entwicklungs- und Wartungsprozesse erzielen.