Das Einmaleins der Softwareentwicklung

01.10.2003
Von Moll 
Karl-Rudolf Moll ist Berater für Informatik-Management und Honorarprofessor, Prof. Manfred Broy ist Leiter des Instituts für Informatik an derTechnischen Universität München, in Garching. Markus Pizka und Tilman Seifert sind dort wissenschaftliche Mitarbeiter. Klaus Bergner und Andreas Rausch sind Geschäftsführer der 4Soft GmbH in München. MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die gezielte Unterstützung von Geschäftsprozessen durch IT ist für fast alle Unternehmen längst von existenzieller Bedeutung. Dennoch wird häufig eklatant gegen Grundregeln der Softwareentwicklung verstoßen. Die Folge sind gescheiterte Projekte, verschwendetes Geld und verschenkte Chancen.

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Betriebliche Informationssysteme unterstützen heute 60 bis 90 Prozent der Geschäftsprozesse. Trotz ihrer enormen wirtschaftlichen Bedeutung werden sie in vielen Unternehmen nicht erfolgreich entwickelt und gewartet, unter anderem weil die Firmen kritische Erfolgsfaktoren sträflich vernachlässigen. Nicht weniger als 46 Prozent aller Softwareprojekte leiden an Termin- und Kostenüberschreitungen sowie reduzierter Funktionalität des Endprodukts, 28 Prozent werden schon vor der Fertigstellung abgebrochen. Lediglich etwa 26 Prozent aller Softwareprojekte enden termin-, kosten- und funktionsgerecht.

Gelingt es einem Unternehmen, Software erfolgreich einzuführen - die Chancen liegen immerhin bei etwa 72 Prozent -, so steht es vor der nächsten Herausforderung: Zwischen 60 und 80 Prozent der Gesamtkosten eines Softwaresystems fallen über 15 Jahre gerechnet für die Wartung an. Schlecht implementierte Lösungen sorgen daher auf Jahre hinaus für erhebliche Folgekosten.

Erfolgsfaktoren der Softwareentwicklung