Zehn Runden mit harten Bandagen ohne Rücksicht auf Verluste

Das Duell: Warum Windows XP seinen Nachfolger Vista locker in die Tasche steckt

20.03.2008

Runde 4: Benutzerfreundlichkeit

Die neue "Aero"-Oberfläche von Vista sieht schick aus, frisst aber viele Ressourcen.
Die neue "Aero"-Oberfläche von Vista sieht schick aus, frisst aber viele Ressourcen.
Foto: Microsoft

Vistas dreidimensionale Benutzeroberfläche Aero kann man lieben oder hassen. Wer sie nicht mag, kann sie abschalten oder ganz vom System verbannen. Wer sie liebt, schätzt die neuen Features, die Aero mit im Gepäck hat: So ist der "Eine Ebene hoch"-Button im Explorer verschwunden und hat der bisher hauptsächlich von Webseiten bekannten "Brotkrümelnavigation" Platz gemacht. Auch bietet fast jedes Fenster nun eine Suchleiste zur besseren Auffindbarkeit von Dateien und Ordnern an. XP-Veteranen werden einige Zeit brauchen, sich zwischen den neuen, mächtigen Features zurechtzufinden.

Der klassische Windows-Explorer ist für die meisten Anwender immer noch das Non-plus-Ultra.
Der klassische Windows-Explorer ist für die meisten Anwender immer noch das Non-plus-Ultra.

Die neue Windows Backup Utility trägt dagegen nicht gerade zur Benutzerfreundlichkeit von Vista bei: Sie versteckt viele seiner Funktionen so gut, dass Anwender nicht bemerken, dass die Backups gar nicht in der Form angefertigt werden, wie sie sie eingestellt haben. Abgesehen davon, dass die meisten der Oberflächen-Neuerungen auch auf XP-Systemen repliziert werden können (wie beispielsweise die Desktop-Suche), wagt sich Microsoft mit Vista grundsätzlich auf schwieriges Terrain. Schließlich ist eine ganze Generation von IT-affinen Menschen mit dem Windows Explorer in seiner alten Form aufgewachsen. Ein schnelles Umgewöhnen ist unmöglich. Grundlegende Änderungen sind halt nie eine gute Idee, auch wenn man durchaus Verständnis dafür aufbringen kann, dass Microsoft etwas ganz Neues ausprobieren wollte. Für Unternehmen stellen die teilweise durchaus sinnvollen Verbesserungen der Bedienbarkeit keinen zwingenden Grund dar, ihre System zu migrieren.