Zehn Runden mit harten Bandagen ohne Rücksicht auf Verluste

Das Duell: Warum Windows XP seinen Nachfolger Vista locker in die Tasche steckt

20.03.2008

Runde 10: Zukunftssicherheit

Die Anwender reagieren immer noch eher verhalten gegenüber Vista.
Die Anwender reagieren immer noch eher verhalten gegenüber Vista.
Foto: Microsoft

Es ist der Albtraum jedes IT-Managers: Da verweigert man sich einmal dem neuesten Microsoft-OS und hat schon ein Problem, sobald für die eigenen Geschäftsprozesse wichtige neue Applikationen auf den Markt kommen, die nur noch auf der jüngsten Plattform zum Laufen zu bringen sind. Unternehmen, die weiterhin auf Windows XP setzen, haben dieses Problem nach neun gewonnenen Runden gegen Vista nicht. Alle wichtigen Anwendungen, die in den kommenden Jahren auf uns zukommen werden, sind mit Sicherheit XP-kompatibel. Sogar Microsoft selbst ist intelligent genug, die Migration auf Vista nicht zu erzwingen.

Die beste Lebensversicherung ist das baldige Release von Windows 7, das in 18 bis 24 Monaten anstehen könnte. Niemals zuvor gab es eine bessere Gelegenheit, einen Upgrade-Zyklus auszulassen, als jetzt. XP kommt sicherlich langsam in die Jahre, das Service Pack 3 könnte ihm aber erneut eine kleine Frischzellenkur verpassen.

In ein paar Jahren werden die Entwickler aus Redmond auf ihr Vista-Debakel zurückschauen - ein System, das niemanden so richtig überzeugen konnte. Vista wird als bunte Sandkasten-Spielerei, die nur Heimanwender hinter dem Ofen hervorlocken konnte, die zahlungskräftigen Unternehmensanwender aber vollkommen ignorierte, in die Geschichte der IT-Missverständnisse eingehen. Hoffentlich hat Microsoft seine Lektion gelernt und macht es bei Windows 7 wieder besser.

Geschrieben von Randall C. Kennedy, InfoWorld US;

übersetzt und redaktionell bearbeitet von Simon Hülsbömer.