CIOs brauchen "Analytical literacy"
BI heiße künftig nicht mehr, Reportings zu erstellen, sondern Business-Aktivitäten zu managen. Die steigende Datenflut verlangt Entscheidern Souveränität ab - dass Informationen in Echtzeit vorliegen, muss nicht automatisch heißen, dass Beschlüsse in Echtzeit getroffen werden. Unternehmen müssen das Zusammenspiel und die Interdependenzen der Daten verstehen. Accenture nennt hier den Begriff "Analytical literacy".
Eine weitere Folge: IT-Architekturen verändern sich von Server-zentriert zu Service-zentriert. Systeme müssen in verschiedenen Umgebungen laufen. Das macht Software-Engineering nicht einfacher.
Die Entwicklung zu immer mehr und immer beweglicheren Daten wirkt sich außerdem auf das Thema Sicherheit aus. Nach Meinung von Accenture glauben zu viele CIOs an hundertprozentige IT-Security. Die Idee einer "Festung" müsse einem pragmatischen Ansatz weichen. Pragmatisch heißt: Entscheider müssen mit mehrstufigen Systemen arbeiten und so viel wie möglich automatisieren.
Die Analysten gehen davon aus, dass biometrische Lösungen über kurz oder lang in alle Lebensbereiche einziehen. Biometrie wird demnach nicht nur den Zugang zu Unternehmen regeln, sondern zum Beispiel auch im Rahmen von Wahlen oder Pass-Kontrollen eingesetzt. Accenture rechnet damit, dass die Mehrzahl der Menschen das akzeptiert.
Nichtsdestoweniger sind Unternehmen gefordert, Sicherheitsrichtlinien und Policies zu erstellen und zu kontrollieren. Risk Management und Governance gewinnen an Bedeutung, auch wegen der zunehmenden Nutzung von Social Media.
Aus der Cloud wieder raus, das ist das Problem
Accentures Visionen beziehen sich auch auf Cloud Computing. Das steigende Interesse an Cloud solle nicht über die damit verbundenen Probleme hinwegtäuschen. In die Cloud hineinzukommen sei kein Problem, so die Analysten. Wieder heraus schon.
Das hängt zum Beispiel damit zusammen, dass jeder SaaS-Anbieter (Software as a Service) seinen eigenen Stil in Sachen Data Models, Meta Data, Administration von Nutzergruppen usw. hat. Accenture fasst zusammen: Daten wieder zurückzuholen ist so aufwändig wie ein komplettes Migrationsprojekt.
Flexibilität as a Service
Dennoch: SaaS, Infrastructure as a Service (IaaS) und Platform as a Service (PaaS) liegen im Trend. IT-Entscheider sollten auch hier eine Strategie entwickeln, die auf Transformation und Flexibilität abstellt.
- Top 5 der Cloud-Computing-Anwendungen
Die Experton Group hat herausgefunden, in welchen Segmenten Unternehmen mit mehr als 1.000 Mitarbeitern Cloud Computing-Technologien einsetzen. - 1. Virtualisierung:
Die Virtualisierung der eigenen Rechenzentrumsressourcen ist für eine Vielzahl von Unternehmen seit Jahren eines der strategisch wichtigen Themen. Einerseits versprechen sie sich dadurch eine höhere Kosteneffizienz und andererseits mehr Flexibilität in der Bereitstellung von Rechen- und Speicherleistung. - 2. SaaS:
Die Nutzung von Anwendungen im Rahmen des Software as a Service-Modells ist im laufenden IT-Betrieb mittlerweile weit verbreitet. So nutzen schon heute Unternehmen in Deutschland Standard-Anwendungen wie CRM, Security, Projektmanagement oder Collaboration über das Internet. - 3. Backup:
Storage as a Service-Konzepte sind hochinteressant und sehr sinnvoll, da der Aufbau und das Management hochskalierender Storage-Architekturen hohe Investitionen und entsprechende Skills auf der Personalseite erfordert. Unternehmen nutzen die Storage-Infrastrukturen der Cloud-Anbieter, um web-basierten und ressourcenintensiven Content zu speichern oder im Rahmen von Backups zu sichern. - 4. Webanwendungen:
Bowser gestützte und mobile Applikationen kommen immer dann zum Einsatz, wenn variable Last- und Workloadprofile benötigt werden oder Last- und Nutzungsprofile schlecht planbar sind ... - 5. Mobile Apps:
... Cloud-Infrastrukturen bieten hier den Vorteil, dass nur die real genutzten Server- und Speicherkapazitäten zu bezahlen sind.
Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der CW-Schwesterpublikation CIO. (mhr)