Das Data-Warehouse

23.12.1994

Sowohl unter Systemanbietern als auch bei den Datenbankanbietern gilt das Data-Warehouse derzeit als Hoffnung auf eine lukrative Zukunft. Den Anwendern verspricht das Konzept die Moeglichkeit, mit komplexen Ad-hoc-Anfragen - etwa nach den Absatzzahlen eines Produktes bei einer bestimmten Kaeuferschicht - auf grosse Datenmengen zuzugreifen, ohne dabei den laufenden Betrieb zu stoeren. Auf diese Weise liessen sich beispielsweise Marketing- Aktionen aufgrund aktueller Zahlen planen.

Voraussetzung ist jedoch, den Benutzern Zugriff auf alle Unternehmensdaten zu geben, die so organisiert sind, dass die Beantwortung ungewoehnlicher Fragen ohne Programmieraufwand moeglich wird. Dies geschieht, indem die Daten aus den verschiedensten Systemen konsolidiert in einer weiteren besonders flexibel organisierten Datenbank, eben dem Data Warehouse abgelegt werden. Die Festlegung der Data-Warehouse-Organisation ist in der Regel ein gross angelegtes Projekt. Eine Verbindung zum Tagesgeschaeft gibt es lediglich durch die festgelegten Zyklen zum Update des Data-Warehouse'.

Als Front-end dient in der Regel ein einfach zu bedienendes Executive Information System (EIS) oder auch eine PC-Anwendung wie etwa ein Spreadsheet.

Die im Data-Warehouse aufbewahrte Datenmenge ist in der Regel sehr gross, da dort auch historische Informationen gespeichert sind. Benutzbar ist ein solches System daher nur, wenn es durch besonders leistungsstarke Rechner und Datenbanktechniken unterstuetzt wird. Bislang kamen hier nur teure High-end- Grossrechner in Frage, was den Markt auf wenige Kunden beschraenkte. Nun hofft die im Client-Server-Geschaeft engagierte Branche, das Performance-Problem durch Parallelrechner und die dazugehoerigen Datenbanken sowie einigen Optimierungs-Tools geloest zu haben.