Minister Norbert Blüm Schirmherr der Sonderschau auf der SYSTEMS:

Das CW-Karriere-Zentrum '87 als Job-Fokus

09.10.1987

MÜNCHEN (lo) - Die Konkurrenz auf den High-Tech-Märkten ist maßgeblich vom Defizit an quallfizierten Mitarbeitern bestimmt. Als Schnittstelle zum Thema Berufserfolg will die COMPUTERWOCHE deshalb mit der SYSTEMS-Sonderschau "Karriere-Zentrum" für technologiekompetenten Nachwuchs und innovative Unternehmen mehr Transparenz in den Stellenmarkt bringen.

Der Bedarf an qualifizierten Mitarbeitern mit Informatik-Know-how wächst bei der Computerindustrie wie bei den DV-Anwendern, Über 12 000 Angebote von DV-Positionen aus allen Wirtschaftszweigen zählte die SCS-Personalberatung, Hamburg, für das vergangene Jahr in den Tageszeitungen Frankfurter Allgemeine, Süddeutsche, Die Welt sowie in der Fachzeitung COMPUTERWOCHE.

Die Nachfrage nach Informatikern steigt laut Bundesanstalt für Arbeit seit Anfang der achtziger Jahre ständig an. Sie lag 1986 bei ungefähr vier Stellenangeboten pro Bewerberanfrage. "Betrachtet man diese Entwicklungstendenzen", analysiert Gerhard Krüger vom Institut für Telematik der Universität Karlsruhe, "ergibt sich: Die Stellenangebote für Informatiker stiegen in dem Maß an, in dem sich die Berufspraxis ein Bild vom Informatiker machen kann.

Der Einstieg in den Beruf gestaltet sich für den DV-Nachwuchs jedoch nicht immer einfach. Der junge Informatiker könne häufig nicht mit einem forschen "Hoppla, jetzt komm ich" starten, merkt der Telematik-Professor an. Harte Routinearbeit stünde vor dem beruflichen Erfolg, zudem wäre Vertrauen und betriebliche Kompetenz im Team zu erwerben. Auf jeden Fall, darin sind sich Praktiker wie Hochschullehrer einig, sollte sich der DV-Nachwuchs über das "informationstechnische Innenleben" des künftigen Arbeitgebers ausgiebig informieren. Sonst scheitere der angehende Informatiker möglicherweise an zu hochgesteckten Erwartungen.

Auch Hersteller und Anwender haben auf einem ausgedünnten Personalmarkt Schwierigkeiten, fehlt doch der qualifizierte Nachwuchs. Jährlich 2500 Studienanfänger im Fach Informatik decken den Bedarf bei weitem nicht ab: So können nach Angaben der Bundesanstalt für Arbeit derzeit rund 30 000 qualifizierte Positionen nicht besetzt werden.

Mehr Transparenz zwischen Angebot und Nachfrage auf dem Personalmarkt ist angesagt. Lösungsansätze für Arbeitgeber wie für den qualifizierten DV-Nachwuchs bietet das Systems-Karriere-Zentrum der COMPUTERWOCHE. Unter dem Motto "Neue Berufe in der Informationstechnik" unterstützt die CW zusammen mit Partner-Unternehmen und der Münchner Messegesellschaft diese Aktion. "Nicht mehr nur über den Mangel an qualifiziertem Nachwuchs reden", heißt die Parole, die innovative Unternehmen wie AEG, Audi, BMW und Daimler-Benz ebenso wie die Dresdner Bank oder MBB sowie IBM, DEC und HP aufgreifen.

Der CW-Informations-Pool versteht sich als Schnittstelle für den persönlichen Kontakt von Studenten und Studienabgängern mit DV-Ausrichtung, Junginformatikern, Technikern und Ingenieuren mit der Industrie. Themen sind etwa Einstiegshilfe in den Beruf wie auch die Information von Praktikern über eine veränderte Berufswelt. Personalprofis und Technikexperten stehen dazu über Karrierewege, Verdienstmöglichkeiten und Techniktrends Rede und Antwort.

Verantwortliche Fach- und Führungskräfte aus Wirtschaft und öffentlicher Verwaltung nehmen täglich im "Studio", einem Veranstaltungsort mit etwa 500 Plätzen, zum Thema "personelle Innovation" Stellung. Als Zuhörer erwarten sie besonders den DV-orientierten Studenten sowie den Praktiker, dessen Hochschulabschluß bereits einige Jahre zurückliegt.

Mit diesem Angebot sieht sich das Karriere-Zentrum der COMPUTERWOCHE als Forum für innovative Unternehmen, für EDV-Anbieter wie auch für große Anwender aus Industrie und Finanzwirtschaft, die technologiekompetente Mitarbeiter suchen.

Im Vordergrund des Karriere-Zentrums steht die arbeitsmarktpolitische Dimension: Als Schirmherr der diesjährigen Sonderschau der COMPUTERWOCHE zusammen mit der Münchener Messegesellschaft fungiert der Bundesminister für Arbeit und Sozialordnung, Dr. Norbert Blüm.