Business-Tablet im Test

Das CL910 ist endlich ein Tablet zum richtigen Arbeiten

02.12.2012
Von 
Jürgen Hill ist Chefreporter Future Technologies bei der COMPUTERWOCHE. Thematisch befasst sich der studierte Diplom-Journalist und Informatiker derzeit mit aktuellen IT-Trendthemen wie KI, Quantencomputing, Digital Twins, IoT, Digitalisierung etc. Zudem verfügt er über einen langjährigen Background im Bereich Communications mit all seinen Facetten (TK, Mobile, LAN, WAN). 

Praxisgerechte Ausstattung

Ansonsten gab es im Umgang mit dem Tablet wenig zu bemängeln. Die Auflösung von 1366 mal 768 Pixel ist zwar gewöhnungsbedürftig, aber der Bildschirm stellt die Windows-Oberfläche klar und gut lesbar dar. Auch beim Arbeiten im Freien ist das Display gut lesbar. Befürchtungen, dass das Tablet mit dem Atom-Prozessor etwas schwach auf der Brust sein könnte, bestätigten sich in der Praxis nicht. In Verbindung mit der verbauten SSD-Festplatte lässt sich mit Office und anderen Anwendungen flott arbeiten. Lediglich tiefergehende Zugriffe auf Systemebene (Systemsteuerung, Geräte-Management etc.) erforderten ab und an eine Gedenksekunde.

Technische Daten

Produkt: CL910 Tablet PC,

Hersteller: Motion Computing,

CPU: Intel Atom N2600 (1,6 Gigahertz),

RAM: 2 GB,

Festplatte: 64 oder 128 GB SSD,

Display: 10,1 Zoll (1366 mal 768 Pixel), Touch und Digitizer,

Konnektivität: WLAN, Bluetooth, 3G-Mobilfunk mit GPS,

Kameras: 1,3 MP vorn, 3,0 MP hinten,

Anschlüsse: USB, SD-Karten, Audio, Video,

Gewicht: rund ein Kilogramm;

Preis: rund 1300 Euro.

Je länger wir mit dem Gerät arbeiteten, desto mehr schwand die Skepsis, die sich bei der ersten Begegnung eingestellt hatte. Erst im Alltag offenbarten sich viele nützliche Details oder Pluspunkte wie die guten Empfangseigenschaften des Tablets. Egal ob WLAN oder Mobilfunk, in Situationen, in denen andere Notebooks nur mit Zusatzantenne eine Verbindung aufbauen konnten, verband sich das CL910 zuverlässig. Andere Details sind die von Motion mitgelieferten Tools wie der Connection-Manager, das Dashboard oder die Quick-Nav-Leiste. Sie sind im Umgang mit dem Tablet eine echte Hilfe, um etwa den passenden Mobilfunkanbieter zu suchen oder Stift- und Touch-Bedienung an die eigenen Bedürfnisse anzupassen. An der Akkuleistung gab es ebenfalls nichts zu bemängeln. Das CL910 hält einen Arbeitstag durch, wenn es nicht gerade exzessiv von einem Poweruser genutzt wird.

Auf längeren Dienstreisen sollten zwei Zubehörteile in die Reisetasche: eine Maus und ein HDMI-Kabel. Warum? Ganz einfach, mit diesen Tools kann das Tablet im Hotel schnell zu einem Notebook-Ersatz umfunktioniert werden. Hierzu schließt man das Gerät an die heute üblichen TV-Flachbildschirme per HDMI an und lässt auf diesen dann die Hauptapplikation, etwa die Tabellenkalkulation, laufen. Auf dem Tablet-Display wird dann die Bildschirmtastatur formatfüllend aufgezoomt. In Kombination mit einer Maus kann nun fast wie an einem normalen PC gearbeitet werden.

Fazit

Unter dem Strich bewährte sich das CL910 als Arbeits-Tablet. Ist ein solider Begleiter gesucht, der auch etwas rauere Einsätze verkraften muss, dann ist das Motion-Tablet trotz des relativ hohen Anschaffungspreises sicher ein idealer Kandidat, zumal Funktionen wie die Domänen-Einbindung dank vollwertigem Windows-Betriebssystem kein Problem sind. User, die nur ein Gerät zum Schaulaufen in der City oder zum Couch-Surfen suchen, sind in der Android- oder Apple-Welt sicher besser aufgehoben.

CL910 Tablet PC

Vorteile:

+ Touch und Digitizer,

+ robuste Ausführung,

+ gut ablesbares Display,

+ gute Empfangseigenschaften (WLAN, 3G),

+ klassisches Windows,

+ viel Zubehör für unterschiedliche Einsätze.

Nachteile:

- Relativ schwer,

- kantiges Gehäuse,

- eher schwache Atom-CPU,

- hoher Preis.