802.11n - Router im Test

Das bringt das Turbo-WLAN in der Praxis

16.02.2009
Von 
Jürgen Hill ist Chefreporter Future Technologies bei der COMPUTERWOCHE. Thematisch befasst sich der studierte Diplom-Journalist und Informatiker derzeit mit aktuellen IT-Trendthemen wie KI, Quantencomputing, Digital Twins, IoT, Digitalisierung etc. Zudem verfügt er über einen langjährigen Background im Bereich Communications mit all seinen Facetten (TK, Mobile, LAN, WAN). 

Sicherheit per Mausklick

In Sachen Sicherheit ist der DIR-855 auf der Höhe der Zeit. Weder WPA noch WPA2 sind für ihn ein Thema. Ebenso unterstützt er unter dem Begriff "WPA Enterprise" das gerade im professionellen Umfeld mit WLANs gerne verwendete 802.1x-Radius-Verfahren als Schutzmechanismus. Zur einfachen Konfiguration wartet er ferner mit dem Wifi Protected Setup auf. Unterstützt der Client diese Technik ebenfalls, beispielsweise ein Vista-Rechner mit Windows Connect Now 2.0 (WCN 2.0), dann ist ein sicheres WLAN mit wenigen Mausklicks eingerichtet, was dem Administrator sicher die Arbeit erleichtert. Streiten lässt sich dagegen darüber, inwieweit ein anderes WLAN-Fetaure des DIR-855 sinnvoll ist: die Option der Gastzugänge. Auf den ersten Blick begeisterte uns diese Funktion, konnten wir doch hier einfach sowohl im 2,4- als auch im 5-Gigahertz-Bereich Internet-Zugänge für Gäste einrichten. Zudem verspricht Hersteller D-Link, dass die Gastzugänge logisch vom restlichen Netz getrennt sind, also keinen Zugang zu den internen Netzressourcen haben. Die anfängliche Begeisterung verflog allerdings wieder, als wir uns bewusst machten, dass wir über diese WLAN-Zugänge keine Kontrolle haben, wenn wir sie wirklich ungeschützt für Gäste offen lassen. Angesichts der in Deutschland umstrittenen Störerhaftung für offene WLANs erschien uns dieses Feature dann doch zu gefährlich, und wir deaktivierten es.

Mehr Infos durch OLED-Display

Ein Blick genügt dank des OLED-Displays um sich einen Überblick über den Gerätestatus zu verschaffen.
Ein Blick genügt dank des OLED-Displays um sich einen Überblick über den Gerätestatus zu verschaffen.

Überzeugt hat uns dagegen das OLED-Display auf der Oberseite des Gerätes als Statusanzeige, zumal dieser Ansatz sicher ausbaufähig ist. Warum zeigt das Modell nur seine Konfigurationsdaten an? Mit einer Änderung in der Firmware müsste es möglich sein, dass bei einer Störung die Servicenummer der IT-Abteilung oder des Systemhauses erscheint. Hier öffnet sich ein Ansatz für neue Services.

Sieht man von den Highlights im WLAN-Bereich ab, offeriert der DIR-855 beim restlichen Netz-Management (Access Control, Content-Filter, NAT etc.) die in dieser Preisklasse übliche Standardkost, die zwar für kleinere Büroumgebungen reicht, aber komplexeren Ansprüchen nicht genügen dürfte.