Testbericht

Das bietet Toshibas iPhone-Killer TG01

23.06.2009
Von 


Manfred Bremmer beschäftigt sich mit (fast) allem, was in die Bereiche Mobile Computing und Communications hineinfällt. Bevorzugt nimmt er dabei mobile Lösungen, Betriebssysteme, Apps und Endgeräte unter die Lupe und überprüft sie auf ihre Business-Tauglichkeit. Bremmer interessiert sich für Gadgets aller Art und testet diese auch.

Schwache Oberfläche

Wie andere Smartphone-Hersteller hat auch Toshiba eine eigene GUI entwickelt, um die Schwächen von Windows Mobile in der Benutzerführung zu kaschieren. Das "Toshiba Touch GUI" besteht aus vertikalen Streifen, durch die der Nutzer über Verknüpfungen direkt auf jeweils drei verschiedene Funktionen und Anwendungen wie Mail, Kontakte oder Internet zugreifen kann. Die Inhalte der bunten Balken lassen sich frei bestücken, insgesamt gibt es fünf Streifen, von denen jeweils drei auf dem Display sichtbar sind. Allerdings ist es den Japanern nicht ganz so gut gelungen wie HTC, das komplexe Windows Mobile zu überdecken. Da trotz großen Displays viele Einstiegpunkte auf kleinem Raum untergebracht sind, stößt der Nutzer bei der reinen Bedienung per Hand bereits auf erste Grenzen. Erschwerend kommt hinzu, dass die Umstellung nur die oberste Menüebene betrifft, darunter wird es richtig eng, zumal Toshiba auf einen Stylus beim TG01 komplett verzichtet hat. Abhilfe könnte hier das für September oder Oktober angekündigte Betriebssystem-Update auf Windows Mobile 6.5 bringen. So hat Microsoft bei der Entwicklung des Systems besonders Wert auf eine bessere Fingerbedienung gelegt.

Für gemischte Gefühle sorgt auch die virtuelle Quertz-Tastatur, zumal es keine Alternative dazu gibt. Anders als bei vielen Geräten ist das Problem diesmal nicht die Tastengröße, diese ist dank des großen Bildschirms auch bei Nutzung im vertikalen Format ausreichend. Auch die Trefferquote liegt dank akustischem und sensorischem Feedback relativ hoch. Die Schwierigkeiten sind vielmehr darin begründet, dass das virtuelle Display im Landscape-Modus mehr als die Hälfte des Bildschirms verdeckt und der Nutzer quasi oft im Blindflug unterwegs ist. Wenig gelungen ist angesichts des großen Touchscreens auch das unter der Scroll-Leiste "verborgene" Flexipad, eine virtuelle Vier-Wege-Wippe zur Navigation durch Websites und Anwendungen.