Portal-Software

Das Beste von SAP und Microsoft

30.07.2012
Von Oliver Wucher

Lose Kopplung überwiegt

Derzeit sind in vielen Unternehmen das SAP-Portal und SharePoint parallel im Einsatz, wobei die Systeme nur relativ lose gekoppelt sind und zum Teil überdeckende Funktionen bieten, was aus Anwendersicht noch schlimmer ist. Damit kommt es zwangsläufig zu Unsicherheiten bezüglich der Frage, welche Informationen und Anwendungen im SAP-Portal und welche in SharePoint zu finden sind.

Aufgrund der unterschiedlichen Schwerpunkte von SharePoint und Netweaver Portal ergänzen sich die beiden Produkte gegenseitig sehr gut. Die entscheidende Frage lautet also, wie sie am besten zusammenspielen. Bevor man sich jedoch für eines der vier dafür möglichen Szenarien entscheidet, gilt es, einige wesentliche Aspekte der Portalintegration zu beachten.

  • Benutzer-Interface und Layout: Portale bilden die Verbindung zwischen den Benutzern und den über das Portal integrierten Anwendungen. Deshalb ist bei der Einführung von Portalen immer ein entscheidendes Ziel, einheitliche und leicht bedienbare Schnittstellen zu schaffen. SharePoint und Netweaver Portal unterscheiden sich deutlich im User Interface, zum Beispiel im Seitenaufbau oder bei den bereitgestellten Portal-Steuerelementen. Je nach Integrationsszenario besteht die Möglichkeit, das User Interface der beiden Portale zu vereinheitlichen. Da beide Produkte in der aktuellen Version Ajax-fähig sind, ist die Flexibilität jeweils groß, um interaktive und gut bedienbare Benutzeroberflächen anbieten zu können. Ein einheitliches Layout erreicht man durch die Verwendung von übergreifenden Cascading Style Sheets (CSS).

  • Navigation: Bei der Navigation gibt es zwei Herausforderungen. Zum einen besteht die Zielsetzung, einen übergreifenden Navigationsbaum für das übergreifende Portal aufzubauen, der idealerweise nur an einer Stelle gepflegt wird. Zum anderen ist eine fehlerfreie Verlinkung von einem Portal in das andere elementar für das Zusammenspiel.

  • Single-Sign-on: Single-Sign-on (SSO) ist eine grundsätzliche Anforderung bei jeder Portaleinführung, damit sich die Benutzer nicht für verschiedene Anwendungen mehrmals anmelden müssen. Bei der Verwendung von zwei Portalen sollen auch die Portale untereinander mittels SSO aufrufbar sein. Für ein nahtloses SSO zwischen SharePoint und Netweaver Portal wird die Verwendung einer einheitlichen User-ID empfohlen. Dazu bietet es sich an, die Benutzer in einem zentralen Directory zu verwalten.

  • Suche: Bezüglich einer übergreifenden Suche gibt es mehrere Optionen:
    - Die Verwendung von SAP Enterprise Search beziehungsweise SAP TREX als zentrale Suche und Zugriff auf SharePoint Search, zum Beispiel über WebDAV oder Web-Services,
    - die Verwendung des Microsoft Search Servers beziehungsweise von Microsoft Fast Search als zentrale Suche und Integration der SAP-Inhalte,
    - die Verwendung eines Drittprodukts wie Google Search und die Integration von beiden Portalinhalten.

Was SharePoint 2010 auszeichnet

  • Verteiltes Arbeiten mit unstrukturierten Inhalten;

  • Collaboration und Communities;

  • mySite, Tagging und weitere Web-2.0-Features;

  • Teamsite (Kalender, Aufgaben, News, FAQ, Links);

  • enge Office- und Outlook-Integration;

  • verteilter (dezentraler) Ansatz für Teams oder Abteilungen;

  • Integration von .NET-Applikationen;

  • Integration von Fremdanwendungen über Business Connectivity Service;

  • umfangreiches Content-ManagementSystem;

  • Offline-Fähigkeit.