Der große Praxis-Test

Das beste Business-Notebook

02.12.2017
Von 
Thomas Rau ist stellvertretender Chefredakteur PC-WELT Print bei IT-Media. 
Notebook ist nicht gleich Notebook: Wer seinen Laptop im Beruf nutzt, sollte auf andere Kriterien achten als ein Privatanwender. Der Ratgeber erklärt, was ein gutes Business-Notebook ausmacht.
Die besten Business-Notebooks im PC-WELT-Test
Die besten Business-Notebooks im PC-WELT-Test
Foto: Microsoft

Notebooks, die mehr als 1000 Euro kosten, bieten die aktuellste Technik, die höchste Rechenleistung, die stabilste Verarbeitung, die längste Akkulaufzeit und die schönsten Displays. Diese Merkmale sind besonders wichtig, wenn Sie das Notebook für die Arbeit brauchen.

Denn dann sorgt ein schneller Prozessor und eine SSD dafür, dass Sie Office- und Multimedia-Aufgaben rasch erledigen. Und das nicht nur am Schreibtisch, sondern auch unterwegs: Denn viele Notebooks aus der hohen Preisklasse sind leicht und arbeiten dank sparsamer Komponenten im Akkubetrieb sehr ausdauernd.

Business-Notebooks wie das Porsche Design Book One zeichnen sich durch hochwertige und stabile Gehäusematerialen aus.
Business-Notebooks wie das Porsche Design Book One zeichnen sich durch hochwertige und stabile Gehäusematerialen aus.
Foto: Porsche Design

Suchen Sie ein Notebook für die Arbeit sollten Sie auf bestimmte Ausstattungsmerkmale achten: Komponenten wie LTE oder Schnittstellen wie ein Smart-Card-Reader sind vor allem für den Einsatz in größeren Unternehmen wichtig. Und nicht zuletzt: Aktuelle Business-Notebooks sehen top aus - damit hinterlassen Sie bei der Präsentation oder beim Kundenkontakt auf jeden Fall einen guten Eindruck.

Die meisten Business-Notebooks sind für die Arbeit unterwegs gedacht: Deshalb sind 13 und 14 Zoll die beliebtesten Displaygrößen, weil Sie so genügend Bildschirmfläche für komfortables Arbeiten haben, aber der Laptop trotzdem kompakt und leicht blebt.

Convertibles wie das Toshiba Portégé X20W verbinden Notebook und Tablet.
Convertibles wie das Toshiba Portégé X20W verbinden Notebook und Tablet.
Foto: Toshiba

Viele Modelle bringen einen Touchscreen mit: Sie lassen sich außer mit Tastatur und Maus auch per Finger bedienen. Besonders flexibel sind Sie mit einem Convertible wie dem Porsche Design Book One , dem Acer Spin 7 oder dem Toshiba Portégé X20W : Hier lässt sich der Bildschirm auf das Gehäuse legen und Sie können das Notebook als Tablet nutzen - sinnvoll zum Beispiel um Kunden oder Kollegen schnell etwas zu präsentieren. Außerdem gibt es für viele Touchscreen-Notebooks einen Stift als zusätzliche Eingabemethode - zum Beispiel beim Microsoft Surface Book und dem Toshiba Portégé.

Das Surface Book ist das erste Notebook von Microsoft.
Das Surface Book ist das erste Notebook von Microsoft.
Foto: Microsoft

Geschwindigkeit

Ein leistungsfähiger Prozessor ist die Basis für ein gutes Business-Notebook. Aktuelle Notebooks arbeiten mit einer stromsparenden CPU aus Intels U-Serie, meist aus der siebten Core-Generation Kaby Lake - zum Beispiel das Lenovo Thinkpad X1 Carbon mit einem Core i7- 7600U. Laptops mit AMD-CPU gibt es in der Businessklasse kaum. Ein Core i7 bietet dabei höhere Taktraten als ein Core i5 - sowohl im Standardtakt als auch im Turbo Boost. Das bringt vor allem bei rechenintensiven Aufgaben Vorteile, beispielsweise, wenn Sie Videos bearbeiten oder Video- und Audioformate umwandeln. Auch Office und Surfen beschleunigt ein schnellerer Prozessor, allerdings fällt der Tempo-Vorteil hier nicht mehr so eindeutig aus.

Allerdings ist es entscheidend, dass der Notebookhersteller seinem Gerät eine effektive Kühllösung spendiert: Bei zu hoher Leistungsaufnahme muss die CPU nämlich ihren Takt reduzieren, sodass ein an sich leistungsfähiger Core i7 seine Schnelligkeit häufig gar nicht ausspielen kann.

Wenn Sie ein komplett leises Notebook suchen, müssen Sie einen Laptop mit Core m oder einem Prozessor aus der Y-Serie wählen. Diese CPUs produzieren so wenig Abwärme, dass kein Lüfter notwendig ist. Da sie mit geringer Taktrate als ein Core i5 oder Core i7 arbeiteen, bieten sie wengier Rechenleistung: Bei Office-Programmen rund fünf bis zehn Prozent, bei rechenintensiven Multimedia-Aufgaben zehn bis 15 Prozent. Geräuschlose Business-Notebooks sind zum Beispiel das Apple Macbook 12 und das Acer Spin 7.

Spieletauglich ist fast kein Business-Notebook: Die meisten setzen für Grafikverarbeitung ausschließlich auf die GPU des Prozessors. Diese integrierte Grafikeinheit genügt selbst in der aktuellen Kaby-Lake-Generation nur für ältere Spiele und höchstens mittlere Detailstufen. Am besten schneidet das Surface Book von Microsoft ab, das in bestimmten Modellen eine Geforce-GPU von Nvidia mitbringt.

Der wichtigste Tempomacher in Business-Notebooks ist eine SSD. Fast alle Business-Notebooks setzen auf den Flash-Speicher: In der Preisklasse von rund 1000 Euro dürfen Sie 256 GB erwarten. Für ultramobile Notebooks hat die SSD noch weitere Vorteile: Sie arbeitet geräuschlos und ist anders als eine Festplatte unempfindlich gegen Stöße und Erschütterungen. In ultramobilen Notebooks sitzt die SSD als platzsparende M.2-Steckkarte und ist meist per PCI-Express angebunden. Besonders schnell ist eine SSDs, die das tempo-optimierte NVMe-Protkoll nutzt - wie die Samsung PM961 im Lenovo Thinkpad Carbon X1 oder die Intel-SSD im Porsche Design Book One. Sie sind nochmal deutlich leistungsfähiger als eine SATA-6G-SSD, wie sie beispielsweise im Acer Travelmate P648 steckt: Doch der Hersteller fasst sie hier als RAID 0 zusammen, um das Tempo zu erhöhen.

Top-Business-Notebook protzen auch mit großer RAM-Ausstattung: Das Microsoft Surface Book und das Toshiba Portégé X20W sind nur einige der Modelle, die 16 GB mitbringen. Das ist vor allem sinnvoll, wenn Sie virtuelle Systeme auf dem Laptop laufen lassen, zum Beispiel zum Programmieren.

Die rechenstärksten Notebooks im Testfeld sind das Lenovo Thinkapd X1 Carbon, das Toshiba Portégé X20W und das Acer Travelmate P648.

Bildschirm

Der größte Unterschied gegenüber günstigen Notebooks zeigen teure Laptops bei der Displayqualität: Nur hier bekommen Sie Bildschirme mit hoher Auflösung und hervorragender Bildqualität. Das verschönert nicht nur den Film- und Fotogenuss, sondern lohnt sich auch beim Arbeitseinsatz: Eine hohe Auflösung macht die Darstellung angenehm scharf und augenfreundlich. Außerdem lässt sich dann mehr Bildinhalt darstellen: Sie müssen bei Texten, Tabellen oder Webseiten weniger scrollen oder können für Multi-Tasking selbst auf einem kleinen Display mehrere Programme bequem nebeneinander platzieren.

Hohe Display-Helligkeit und ein hoher Kontrast garantieren, dass Sie den Notebook-Bildschirm auch unter wechselnden Lichtverhältnissen gut ablesen können: Das ist besonders wichtig für Nutzer, die unterwegs am Laptop arbeiten wollen.Noch ergonomischer ist eine entspiegelte Displayoberfläche: Die haben eigentlich alle Business-Notebooks - außer den Modellen mit Touchscreen und dem Apple Macbook 12. Das Toshiba Portégé X20W hat sogar trotz Touchscreen eine matte Oberfläche.

Im Testfeld ist die Full-HD-Auflösung Standard - meist im Seitenverhälnis 16:9. Das 3:2-Format, das sich besser für Webseiten und Texte eignet, bietet zum Beispiel das Surface Book - und füllt es mit mehr Pixeln: Das Microsoft-Notebook zeigt 3000 x 2000 Bildpunkte. Auflösungen über Full-HD haben auch das Prosche Design Book und das HP Elitebook .

In der nativen Auflösung lassen sich diese Notebooks aber nicht nutzen - Schriften und Icons sind dann unerkennbar winzig. Aber die zahlreichen Pixel lassen Ihnen frei Hand beim Skalieren der Darstellung: Die meisten Notebooks mit sehr hoher Auflösung nutzen dafür 150 oder 200 Prozent. Das sieht hervorragend aus, solange die Programme die Windows-Skalierung unterstützen.

Die beste Bildqualität im Testfeld zeigen das Microsoft Surface Book, das Porsche Design Book One und das Toshiba Portégé X20W.

Akkulaufzeit

Geringes Gewicht und lange Akkulaufzeit sind entscheidende Faktoren für ein Business-Notebook: Das gilt für die Arbeit im Büro, wenn Sie nicht nur am Schreibtisch sitzen, sondern häufig in Meetings. Und natürlich auf Geschäftsreise unterwegs, damit Sie im Flieger oder der Bahn weiterarbeiten können.

Sie müssen sich aber zwischen minimalem Gewicht und sehr lange Akkulaufzeit entscheiden. Denn obwohl Notebook-Komponenten immer sparsamer werden, garantiert vor alle ein großer Akku eine lange Laufzeit - und der wiederum erhöht das Gewicht.

Die beste Kombination aus Ausdauer und geringem Gewicht bietet im Test das Toshiba Protégé X20W. Das Surface Book ist mit 1580 Gramm verhältnismäßig schwer, dafür ausdauernd, das Apple Macbook 12 dagegen mit 913 Gramm extrem leicht, läuft aber im Akkubetrieb nicht sehr lange.

Ausstattung

Ultramobile Notebooks bieten weniger Anschlüsse als Schreibtisch-Laptops mit 15-Zoll- oder noch größerem Display. Am kleineren und schmaleren Gehäuse ist weniger Platz für Schnittstellen. Deshalb nutzen viele aktuelle Business-Notebooks einen Typ-C-Anschluss - allerdings können Sie nicht sicher sein, dass über diese Schnittstelle Strom, USB und Videosignale zusammen übertragen werden. Flexibel sind Sie auf jeden Fall mit zwei Typ-C-Anschlüssen wie beim Porsche Design Book One oder beim Lenovo Thinkpad X1 Carbon, weil Sie dann das Notebook zum Beispiel gleichzeit laden und mit USB-Peripherie verbinden können. Am besten nutzt ein Notebook Thunderbolt 3 als Protokoll für den Typ-C-Anschluss: Dann ist eine passende Docking-Station empfehlenswert, mit der sich über ein einziges Kabel zum Laptop externe Monitore, USB-Peripherie und Netzwerk anschließen lassen.

Ein eingebautes LTE-Modem ist sinnvoll, wenn Sie unterwegs am Notebook arbeiten müssen - dann sind Sie nicht auf öffentliche WLANs angewiesen. Eine entsprechende Ausstattung bieten zum Beispiel das Dell Latitude E7470 , das HP Elitebook 1040 G3 und das Lenovo Thinkpad X1 Carbon.

Tastatur

Den Wert einer guten Tastatur und eines ergonomischen Touchpads sollten Sie nicht unterschätzen. Am Schreibtisch können Sie sich zwar mit einer externen Tastatur und einer Bluetooth-Maus behelfen - wirklich überall können Sie aber nur arbeiten, wenn Sie die Eingabemöglichkeiten des Laptops nutzen. Positiv: Bei allen Testkandidaten lässt sich eine Tastenbeleuchtung einschalten, sodass Sie auch im Dämmerlicht weiterarbeiten können.

Verarbeitung und Design

Business-Notebook kosten mehr: Nicht nur, weil sie mit teuren Komponenten arbeiten, sondern auch weil sie stabiler verarbeitet und einfach schöner sind als Notebooks der 500-Euro-Klasse. Die Testkandidaten nutzen Magnesium-Legierung, Karbonfaser oder Aluminium als Gehäusematerial. Alle sind deutlich widerstandsfähiger als Kunststoff, weshalb Gehäuse, Komponenten und Display bei Stürzen besser geschützt sind. Das soll Ausfallzeiten verhindern oder minimieren, auf die Geschäftskunden besonders allergisch reagieren.