Das Apple iPhone als Lehrmittel

16.12.2008
Ein Kölner Professor will mit iPhone und iPod Touch die Lehre modernisieren.

Die Studiensituation an der größten Hochschule Deutschlands, der Universität zu Köln ist alles andere als optimal. So sind etwa die Hörsäle fast über die ganze Stadt verteilt und zudem überfüllt, Alternativlösungen wie das Lernen in Kleingruppen oder mit elektronischen Medien noch nicht fortgeschritten. Zwar wurde mit der E-Learning-Plattform Ilias ein erster Schritt getan. Was die mobilen Services betrifft, sieht André Bresges, Professor für Physik und Didaktik, die Universität Köln indes noch am Anfang der Entwicklung.

"Mit Hilfe passender Endgeräte könnten Dozenten etwa genau ermitteln, wo Studenten noch Schwächen haben, und beispielsweise gezielt Vorlesungsinhalte in Podcast-Beiträgen wiederholen", sagte Bresges auf der "iPhone Developer Conference" in München. Der Professor denkt dabei vor allem an die Abilene Christian University (ACU) im US-Bundesstaat Texas, wo seit Herbst 2008 jeder Erstsemester ein iPhone oder einen iPod Touch erhält. Das Apple-Gerät wird dort unter anderem zur Anwesenheitskontrolle, für Live-Umfragen während der Vorlesung oder zum Generieren von themenspezifischen "Word-Clouds" eingesetzt.

In Köln kann sich der Universitätsprofessor etwa vorstellen, die Studenten via iPhone kurzfristig über Raum- und Terminänderungen zu informieren. Auch für die Simulation von Experimenten oder das Lernen in kleinen Gruppen oder über Podcasts sieht Bresges das iPhone als geeignet an.

Um weitere sinnvolle Anwendungen für den Studienbetrieb zu entwerfen, will die Universität im Januar einen speziellen Workshop für iPhone-Entwickler veranstalten. Auch über die Finanzierung der Geräte hat sich Bresges Gedanken gemacht. Mit den geschätzten 38 Millionen Euro Studiengebühren, die jährlich anfallen, ließen sich problemlos iPhones samt Flatrate finanzieren. (mb)