Digitale Infrastruktur

Das Always-on-Prinzip und seine Grundlagen

07.02.2011
Von Peter Knapp

Videos im Internet lösen das Fernsehen ab

Ein großer Teil der Bewegtbildnutzung verlagert sich vom Fernsehen in die Online-Welt.
Ein großer Teil der Bewegtbildnutzung verlagert sich vom Fernsehen in die Online-Welt.
Foto: Interxion

Die aktuelle Auflage der Onlinestudie von ARD und ZDF zeigt einen klaren Trend: Dadurch dass 76 Prozent der deutschen Onliner täglich im Netz sind, ist die Reichweite des Internets mittlerweile vergleichbar mit der des Fernsehens. Dabei verlagert sich ein großer Teil der Bewegtbildnutzung vom Fernsehen in die Online-Welt, ohne dass jedoch insgesamt weniger TV geschaut wird. 65 Prozent der Onliner schauen Videos im Netz und 40 Prozent wiederum nutzen Communities. Die Bewegtbildnutzung erfolgt in diesem Zusammenhang unter anderem über die Mediatheken der Fernsehanstalten, die 24 Prozent der Onliner - zwölf Millionen Menschen in Deutschland - mehr oder weniger regelmäßig aufrufen. Damit einher geht ein starker Anstieg des weltweiten IP-Traffic - also des Volumens der übertragenen Datenmengen im Internet.

72 Millionen Jahre: Die Spielzeit aller 2014 übertragenen Videos

Laut der Prognose des aktuellen Visual Networking Index von Cisco wird sich der weltweite IP-Traffic bis 2014 um den Faktor vier auf 64 Exabytes pro Monat erhöhen. Der Traffic pro Jahr wird sich auf etwa 750 Exabytes belaufen. Somit werden im Jahr 2014 die verschiedenen Formen von Video über IP (TV, VoD, Internet Video, P2P) über 91 Prozent des Gesamt-Traffics ausmachen. Darüber hinaus werden 57 Prozent des gesamten Internet Traffic im Consumer-Bereich auf Videoanwendungen zurückzuführen sein. Die Gesamtspielzeit aller 2014 übertragenen Videos beträgt dann etwa 72 Millionen Jahre. In diesem Kontext wird deutlich, dass Videoproduktion und -konsum die Haupttreiber für die stärkere Belastung des Internets und der dahinterstehenden Infrastruktur darstellen. Besonders die starke Nachfrage nach On-Demand-Inhalten sowie Live- und Echtzeit-Content stellt die Produzenten, Publisher und Distributoren wie Internet Service Provider (ISPs), Content Distribution Networks (CDN) und Broadcaster vor Herausforderungen.