RZ-Automatisierung

Darf's auch etwas mehr sein?

20.05.2011
Von 
Thomas Pelkmann ist freier Journalist in München.

Converged Infrastructure ohne Vendor Lock-in

Die Converged-Infrastructure-Strategie integriert bisher isolierte IT-Domänen für Applikationen, Rechner, Speicher, Netze und Gebäuderessourcen. HP, einer der Protagonisten konvergenter Infrastrukturen, setzt dabei auf ein einheitliches Management aller IT-Komponenten als Teil eines Ressourcen-Pools.

"Converged Infrastructure (CI) ist der nächste große Schritt, weil die Infrastruktur von den Anwendungen effektiver gemeinsam genutzt werden kann" wirbt Doug Oathout, Vizepräsident bei HP und für das Marketing für Converged Infrastructure zuständig. Die Anwendungen könnten "leben und atmen", kleinere Erweiterungen je nach Bedarf ergänzt oder entfernt werden.

In einer konvergenten Infrastruktur, schreibt Doug Oathout im HP-Blog, sind die Server-, Storage- und Netzwerk-Komponenten integriert, damit sie in kleinere Erweiterungseinheiten aufgeteilt werden können. CI verfügt auch über die Management-Software, damit die Anwendungen passend zu den geschäftlichen Anforderungen verschoben werden können.

Für Markus Herber, CTO bei HP Deutschland, ist eine konvergente RZ-Infrastruktur zugleich ein wichtiger Schritt in Richtung „Private Cloud“: Hier geht es um die dynamische und orchestrierte Bereitstellung von IT-Ressourcen, bei der es letztlich unerheblich ist, wo die Service-Plattform physisch angesiedelt ist.
Für Markus Herber, CTO bei HP Deutschland, ist eine konvergente RZ-Infrastruktur zugleich ein wichtiger Schritt in Richtung „Private Cloud“: Hier geht es um die dynamische und orchestrierte Bereitstellung von IT-Ressourcen, bei der es letztlich unerheblich ist, wo die Service-Plattform physisch angesiedelt ist.
Foto: HP

So offensichtlich die Vorteile von CI sind, weil sie inkompatible Strukturen auflöst, ohne die Leistungsfähigkeit einzelner Systeme infrage zu stellen: Bei der Einführung einer Converged Infrastructure gebe es dennoch einiges zu bedenken, meint Doug Oathout. "Prozesse müssen verändert werden. Es muss festgelegt werden, wer Prozesse hinzufügen oder entfernen kann." Heutzutage benötigten die meisten Organisationen viele Arbeitsschritte, um solche Änderungen mit den dafür notwendigen Freigaben durchzuführen. Bisher würden Netzwerk- , Server- und Servicemanager zudem weitgehend isoliert vom restlichen Betrieb arbeiten. "Das wird sich ändern. Wegen der Ressourcen, die ständig on- und offline gehen, müssen sie sich über die Auswirkungen und Prozeduren der Anderen im Klaren sein. Sie müssen miteinander reden."

Bedenken gebe es auch in Hinsicht auf eine mögliche Herstellerbindung ("Vendor Lock-in"). Auch hier beruhigt Oathout: Niemand sei gezwungen, ab sofort Hard- und Software ausschließlich von HP zu verwenden. "Sämtliche CI-Schnittstellen von HP basieren auf Standards. Alles ist auf offene Integration hin aufgebaut." Die konvergente Infrastruktur funktioniert "hervorragend in einer integrierten Umgebung, aber auch mit Brocade, Emulex, EMC, Cisco…" Eine Lock-in-Strategie sei das nicht. "Wir sind lediglich der Meinung, dass man einige der Vorteile verliert, wenn man anfängt, unsere Produkte mit denen anderer Anbieter zu mischen."