Danke, Otto!

09.11.2005
Heute gilt es einen Mann zu ehren, der Außerordentliches für sein Vaterland geleistet hat. Am 20. Juli 1932 wird er geboren.

Dieser Mann betätigt sich politisch, bevor er 1963 eine Rechtsanwaltskanzlei eröffnet, im Sozialistischen Deutschen Studentenbund (SDS). Dessen Adepten waren nicht gerade Rechtsausleger des Staates. Hier lernt unser Mann Rudi Dutschke kennen und Horst Mahler. Er vertritt Mahler 1971 anwaltlich. Mahler konspiriert da mit den RAF-Terroristen Gudrun Ensslin, Ulrike Meinhof und Andreas Baader.


Unser Mann tritt 1980 den Grünen, 1989 der SPD bei. Unter Bundeskanzler Gerhard Schröder 1998 die Erhebung zum Bundesinnenminister.

Unter der Ägide des zu Ehrenden werden im Jahr 2001 die "Sicherheitspakete 1 und 2" verabschiedet, rund 100 Gesetze zur flächendeckenden Überwachung der Bundesbürger auf öffentlichen Plätzen via Telefon- und Kameraoberservierung, Internet-Beschnüffelung - das ganze Programm, wie Fachleute sagen. Unserem Mann verdankt Deutschland zudem den biometrischen Ausweis.

Jetzt hat unser Mann eine Ehrung für sein Lebenswerk bekommen: den "Big-Brother-Award 2005". Hoch gelobt wird von der Jury, dass er das deutsche und europäische Überwachungssystem auf Kosten der Bürger- und Freiheitsrechte ausgebaut, zudem hartnäckig für die Aushöhlung des Datenschutzes gearbeitet und die undemokratische Einführung des biometrischen Reisepasses betrieben habe.

Danke, Otto Georg Schily.