"Danke, MDT!"

19.06.1981

Gäb's ihn wirklich, man müßte ihm ein Denkmal setzen: dem Mann, der den Begriff "Mittlere Datentechnik" erfunden hat.

Wüßte der allerdings, welches Verdienst ihm Trauerwein heute anrechnet, er würde die Ehrung wahrscheinlich nicht annehmen.

"MDT" - das war ja mal als Erkennungszeichen für alle diejenigen gedacht, denen wir DV-Spezialisten mit unseren batchorientierten Kisten zu großkotzig wurden.

"Mittlere Datentechnik" sollte demzufolge nicht "weniger" DV-Möglichkeiten signalisieren, sondern " mehr" Benutzer-Autonomie gegenüber der allmächtigen DV-Zentrale: Balsam für die DV-organisatorisch Unterprivilegierten.

Doch jetzt ist S. T. froh, daß zumindest das Kürzel nicht ausgerottet wurde. Es kann nämlich sehr hilfreich sein. Dafür ein Beispiel: Das Top-Management erwartet heute geradezu, daß DV-Chefs in "Distributed Data Processing"-Systemen denken. Kosten darf's freilich nix. Da macht es sich gut, zu sagen: "Für die Außenstellen nehmen wir MDT-Systeme." Hört sich nach einer billigen Lösung an, auch wenn IBM 8100er dahinterstehen.

Was wohl Nixdorf, Kienzle und Philips davon halten?

MfG. Sebastian Trauerwein,

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