Damit das Team richtig funktioniert

10.01.2005
Von David Kremer
Mitarbeiter mit unterschiedlichem Wissen bereichern eine Arbeitsgruppe. Um unproduktiven Missverständnissen zu begegnen, hat das Fraunhofer-Institut ein Trainingsprogramm entwickelt, mit dem sich die Zusammenarbeit verbessern lässt.

Projektteams bestehen meist aus Mitarbeitern mit unterschiedlichem Wissens- und Erfahrungshintergrund. So finden sich etwa in der Produktentwicklung gemischte Teams, deren Mitglieder unter anderem aus Forschung, Design, Vertrieb oder Controlling stammen. Neben Ingenieuren arbeiten Betriebswirtschaftler, Informatiker, Naturwissenschaftler und andere Spezialisten zusammen. Mit ihrem vielfältigen Wissen soll das Team komplexe Aufgaben lösen können.

Oft klappt das aber nicht. Statt des erhofften Synergieeffekts führen die unterschiedlichen Wissens- und Denkmodelle der Teammitglieder zu abweichenden Sichtweisen und Prioritäten, deren aufwändiger Abgleich die Effizienz der Gruppe senkt. Die Differenzen hinsichtlich der Ziele, Argumentationslogiken und bevorzugten Vorgehensweisen machen es schwer, ein gemeinsames Projektverständnis zu entwickeln. Häufig erleben die Teammitglieder diese Situation wortwörtlich so, als würden sie unterschiedliche Sprachen sprechen. Die Gründe für die Reibungsverluste bleiben den Einzelnen jedoch häufig verborgen - die Gruppe erscheint einfach als schwierig.

Eine gemeinsame Wissensbasis

Wie lassen sich die Heterogenität von Teams nutzen und negative Effekte vermeiden? Ausschlaggebend für das Zusammenführen des Know-hows ist der Aufbau einer gemeinsamen Wissensbasis, eines so genannten Common Ground, der als mentale Grundlage dient, um die Teamaktivitäten gemeinsam auszurichten. Erst wenn die Gruppe eine übereinstimmende Vorstellung von den Zielen und Vorgehensweisen des Projekts erreicht hat, kann sie erfolgreich arbeiten.

Ebenso gilt es, sich über Begriffe, Ansprechpartner und Prozesse zu verständigen, um ein koordiniertes Vorgehen zu ermöglichen. Dann lassen sich die spezifischen Erfahrungen und das Hintergrundwissen der einzelnen Teammitglieder bedarfsgerecht nutzen.