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Daimler-Chrysler baut auf Online-Bidding-Events

06.11.2001
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MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die DaimlerChrysler AG will im Rahmen ihrer E-Procurement-Aktivitäten künftig verstärkt auf Web-basierte Bieteverfahren (Online Bidding Events, OBE) setzen. Die Erfahrung habe gezeigt, dass durch diese Methode vor allem eine deutliche Verkürzung des Vergabeprozesses erreicht werde, so der Konzern. Erst kürzlich hat der Autobauer das eigenen Angaben zufolge sein bislang größtes Einkaufspaket an PCs und Laptops mit Hilfe diese Verfahrens über den Internet-Marktplatz Covisint erfolgreich abgewickelt. Dazu bündelte der Konzern den Computerbedarf von weltweit insgesamt fünf Standorten und holte für die rund 20.000 Geräte innerhalb weniger Stunden Angebote von den Computerherstellern ein. Das Auftragsvolumen beziffert der Konzern mit rund 30 Millionen Euro. Bei klassischen Einkaufsverhandlungen hätten die

Standorte einzeln die Rahmenbedingungen mit den Zulieferern verhandeln müssen - ein Prozess, der für gewöhnlich mehrere Wochen dauert.

Als weiteren Vorteil nennt der Konzern die größere Transparenz des OBE-Verfahrens: Die teilnehmenden Bieter geben ihre Angebote nicht "blind" ab. Vielmehr haben sie stets den Überblick, wo sie sich preislich im Vergleich zu ihren anonymisierten Wettbewerbern gerade befinden, so dass sie entsprechend darauf reagieren können.

Die Ergebnisse dieses ersten Versuchs hätten gezeigt, dass sich das Online-Bidding-Verfahren auch als Einkaufsinstrument bei der weltweiten Bündelung großer Einkaufsvolumina einsetzen lasse, erklärt Heinrich Reidelbach, Leiter Purchasing Services bei Daimler-Chrysler. Voraussetzung für den Erfolg sei in diesem Falle allerdings neben der sorgfältigen Vorbereitung der Ausschreibung auch die Verständigung auf einheitliche IT-Standards gewesen.