DAG kritisiert Personalpolitik in der IT-Branche

18.10.1996

HAMBURG (pi) - Mit eigenen Vorstellungen und Entwürfen zu einer ganzheitlichen Personalwirtschaft sollen Betriebsräte der Computerbranche der "kurzatmigen Personalpolitik" der Unternehmen begegnen und dem "perspektivlosen Umgang mit Humankapital" entgegenwirken. Dies forderte der Referatsleiter für die Computerbranche beim Bundesvorstand der Deutschen Angestellten-Gewerkschaft (DAG), Heino Rahmstorf, anläßlich einer Tagung.

Vor dem Hintergrund zunehmender Dienstleistungsorientierung der IT-Branche müßten die traditionellen personalwirtschaftlichen Konzepte kritisch hinterfragt werden. Statt nur zu reagieren, sollten Betriebsräte in die Lage versetzt werden, eigene Personalentwicklungskonzepte mit einer ausgeprägten betrieblichen Qualifizierungspolitik zu formulieren.

"Betriebsräte müssen als Co-Management Interessenpolitik betreiben", erklärte der Gewerkschaftler. Personalpolitik schließe Arbeitszeitpolitik mit ein. "Der wachsende Dienstleistungscharakter und der globale Wettbewerb in der Computerbranche drängen die Beschäftigten zu permanenten Höchstleistungen, zu physischen und psychischen Überforderungen", so Rahmstorf. Arbeitszeitpolitik werde hier konkret zur Politik für den Gesundheitsschutz.