Installation, Möglichkeiten, Probleme und Risiken

CyanogenMod 11 M12: Alternative Firmware für Android-Geräte

28.01.2015
Von 
Thomas Joos ist freiberuflicher IT-Consultant und seit 20 Jahren in der IT tätig. Er schreibt praxisnahe Fachbücher und veröffentlicht in zahlreichen IT-Publikationen wie TecChannel.de und PC Welt.
Das Custom ROM CyanogenMod ist ein angepasstes Android-Betriebssystem. Es bietet mehr Funktionen und basiert auf dem aktuellen Android-Kernel. Damit gibt es auch für ältere Smartphones und Tablets ein modernes Android 4.4.4, auch wenn die Hersteller den Support bereits eingestellt haben.

CyanogenMod ist im Grunde ein alternatives Betriebssystem auf Basis von Android für Android-Geräte. Die neuen Cyanogen-Versionen verwenden standardmäßig auch die jeweils aktuellste Android-Version. Die aktuelle Version CyanogenMod 11 M12 basiert auf Android 4.4.4 (KitKat). Die Firmware-Distribution wird von einer aktiven Community ständig weiterentwickelt und gepflegt. Die Arbeit an CyanogenMod 12 auf Basis von Android 5.0 hat bereits begonnen; erste Nightly-Builds gibt es bereits zum Download.

Auf vielen Geräten läuft CyanogenMod wesentlich stabiler, schneller und bietet mehr Funktionen, als die Android-Quell-Version.
Auf vielen Geräten läuft CyanogenMod wesentlich stabiler, schneller und bietet mehr Funktionen, als die Android-Quell-Version.
Foto: Sergey Nivens, Fotolia.de

Selbst viele Google-Mitarbeiter setzen auf ihren Geräten auf die CyanogenMod. Wir zeigen Ihnen in diesem Beitrag was Sie über CyanogenMod wissen sollten.

Warum CyanogenMod installieren?

Wichtige Funktionen sind eine bessere Gestensteuerung, Rechteverwaltung für Apps auf Smartphones und Tablets, Einstellungen für Apps wie Icon-Steuerung oder den Namen der App, Filtermöglichkeiten für Anrufe und SMS, und mehr Einstellungsmöglichkeiten für verschiedene Bereiche wie Oberfläche, System, Leistung und Sound.

Verbessert: Die Oberfläche von CyanogenMod entspricht weitgehend der Android-Bedienung, wurde an vielen Stellen aber angepasst und optimiert.
Verbessert: Die Oberfläche von CyanogenMod entspricht weitgehend der Android-Bedienung, wurde an vielen Stellen aber angepasst und optimiert.

Außerdem können Sie unerwünschte Programme von den Herstellern von den Geräten entfernen, die so genannte Bloatware (Blähware). Die Entwickler versprechen außerdem mehr Leistung als mit den Standard-Android-Versionen. Das liegt natürlich auch daran, dass unwichtige Android- und Hersteller-Anwendungen entsorgt werden. Anwender können diese aber auf Wunsch nachinstallieren. Eine weitere gute Funktion für fortgeschrittene Anwender ist der Dateimanager in CyanogenMod. Dieser verfügt nach der Installation über Root-Rechte und kann zudem Systemdateien anzeigen. Auch interessant ist der Musikplayer Apollo. Dieser beherrscht das verlustfreie Datenformat FLAC. Ein Equalizer für Sound-Optimierungen ist ebenfalls mit an Bord.

Profis, die gerne in der Befehlszeile arbeiten, können mit dem Terminal Emulator Android in der Shell steuern. CyanogenMod verfügt über einen Launcher mit der Bezeichnung Trebuchet. Dieser erlaubt einige Anpassungen der Benutzeroberfläche vorzunehmen. Generell lässt sich die Oberfläche auf vielfältige Weise ändern und für jeden Benutzergeschmack anpassen.

Anwender mit älteren Android-Geräten, für die der Hersteller den Support eingestellt hat, kommen mit CyanogenMod oft doch noch an aktuelle Android-Versionen und deutlich mehr Funktionen. Wenn Hersteller den Support einstellen und keine neue Android-Version mehr auf den Geräten ermöglichen, kann CyanogenMod helfen. So kommen selbst alte Samsung Galaxy II-Geräte zu den Vorteilen von Android 4.4.4. Eine umfassende Liste der Vorteile und viele Screenshots finden Sie direkt bei den Entwicklern.

In aktuellen Versionen gibt es immer die Hauptversion, zum Beispiel CyanogenMod 11, welches mit einer Zwischennummer ergänzt wird, zum Beispiel M12. Zusätzlich bieten die Entwickler Nightly-Versionen an, beispielsweise für das Samsung Galaxy S5. Diese sollten nur von erfahrenen Anwendern installiert werden, da hier noch Fehler erhalten sein können.