Satire

CW-Wert

01.10.1999

Wenn ich daran denke, was meine Versicherung mit den Beiträgen anstellt, wird mir übel: Statt die Gewinnbeteiligung zu erhöhen, steckt sie mein sauer verdientes Geld erst den Gelbschwarzen aus dem Ruhrpott, dann den Saupreißn aus Berlin zu. Gut, daß wenigstens mein Softwarelieferant keine müde Mark ausgibt, um sich auf Fußballer-Trikots zu verewigen. Die Kunden von Baan können einem leid tun - mal abgesehen von der Handvoll, die Hannover 96 sogar in der Zweitklassigkeit unterstützt.

A propos: Die Zeiten, als es sich ein Computerhersteller namens Commodore leistete, den Hauptsponsor eines Weltklasseteams zu geben, sind passé. In der Telefonbranche sitzt das Geld zwar noch locker, doch davon profitieren Durchschnittsvereine wie Frankfurt, Bremen, Stuttgart. Und Lejeune investiert die Millionen, die er mit seinen Chips verdient hat, gar in den Newcomer Unterhaching. Was ist mit den Champions-League-Aspiranten? - Statt Hard- und Software Autos, Klamotten, Bier und Versicherungen.

Dabei würde uns schon interessieren, ob SAP oder Microsoft die Trikots des deutschen Meisters verunstalten dürfte. Und wie lange die IBM mit dem VfB Stuttgart noch von vergangener Herrlichkeit schwärmen würde. Schwer täte sich allerdings HP. Der Hersteller steht schließlich für solide Qualität. Schalke, Frankfurt, Kaiserslautern? Zu viele Skandale. Werder, Wolfsburg, MSV? Zu langweilig. Und der SC Freiburg? Den hätte sich längst der Linux-Anbieter Suse geangelt.