Satire

CW-Wert

13.03.1998

Das Weltall. Unendliche Weiten. Wir schreiben das Jahr 1998. Die Speichermedien werden immer billiger und fassen mehr und mehr Daten, längst schon bewegen wir uns im Gigabyte-Bereich. Da erreicht das COMPUTERWOCHE-Mutterschiff eine Nachricht, die uns ewig Speicherhungrige aufhorchen läßt. Eine amerikanische Firma namens American Computer Company (ACC) arbeitet eigenen Aussagen zufolge an einer Lösung, die 90 GB speichern kann, tausendmal flotter als die schnellste Festplatte und zudem nur so groß wie ein Poker-Chip ist. Der Clou an der Geschichte: Die dahintersteckende Technologie soll aus einem angeblich 1947 nahe der amerikanischen Stadt Roswell abgestürzten UFO stammen. Fans der Fernsehserie "Akte X" bekommen jetzt bestimmt glänzende Augen, wissen sie doch längst: "The truth is out there."

Die Geschichte, die der ACC-Boß Jack Shulman erzählt, hört sich auch fast so an, als wäre sie für die besagte TV-Show erfunden worden. Ein ehemaliger US-Offizier taucht bei ACC auf und bietet Informationen an, die aus dem mysteriösen UFO stammen sollen. Zögernd nimmt die Firma an, und siehe da, Mister X bringt zwei Schubkarren voller Unterlagen. ACC prüft die Dokumente und baut ein "halbleiterähnliches Gerät" nach, das in den Papieren beschrieben wird. Ende 1999 oder Anfang 2000 will ACC mit dem neuen Speichermedium auf den Markt kommen, es soll weniger als 1000 Dollar kosten. Bleibt eigentlich nur zu hoffen, daß die Aliens nicht zwischenzeitlich zurückkommen, um den Ideenklau zu rächen - beam me up, Scotty!