Satire

CW-Wert

30.07.1999

Stellen Sie sich vor, Sie geben die URL www.FcBayern.de ein und landen auf www.ManUtd.com. Zunächst glauben Sie, Sie hätten sich vertippt. (Vielleicht sollten Sie die Enttäuschung über 0:4-Schlappen der DFB-Auswahl mit ein paar Weißbier weniger hinunterspülen.) Sie versuchen es noch einmal: f-c-b-a-y-e-r-n-punkt-d-e. Schwups, da taucht schon wieder dieser vermaledeite Ryan Giggs auf.

So etwas ähnliches passierte Drake Franklin. Eigentlich interessierte er sich für das, was Hillary Clinton zu ihrer Bewerbung um den vakanten Senatssitz des Staates New York mitzuteilen hat. Statt dessen wurde er jedoch mit dem konfrontiert, was Rudolph Giuliani von der Kandidatur der First Lady hält - nämlich gar nichts.

Wie Franklin beteuert, war er mehrere Tage lang außerstande, www.hillary2000.org aufzurufen. Jedesmal öffnete sich www.hillaryno.com, eine Seite, die von Freunden des Gegenkandidaten Giuliani unterhalten wird. Wie der Hacking-Experte Jerry Irvine vermutet, ist dafür ein bestimmter Domain Name Server manipuliert worden, denn andere Hillary-Fans kennen das Problem nicht.

Für Irvine sind solche Eulenspiegeleien nichts Neues. Üblicherweise würde die Eingabe aber im Netz abgefangen und in die Irre geschickt, erläutert er. Beispiele nennt er leider keine. Dabei wüßten wir zu gern, ob etwa die Betreiber von www.bibleverses.com schon versucht haben, ihre schwarzen Schäfchen am Tor zur Hölle, sprich bei www.sex.com, abzuholen - oder umgekehrt!