Satire

CW-Wert

26.09.2003

Heute ein paar Gedanken zum Thema Total Cost of Ownership (TCO).

Bei den TCO geht es grob gesagt darum, was ein System kostet - heute, später und überhaupt. Stellen Sie sich vor, Sie haben einen PC. In diesem Moment haben Sie nicht nur Hardware und Software, sondern auch einen Haufen Probleme. Der Drucker druckt nicht, der Treiber treibt nicht etc. Das kostet Geld. So viel, dass es nur Gartner korrekt ausrechnen kann.

Die haben daraus eine kleine Wissenschaft gemacht. Angenommen, Sie haben 1000 PCs, die Sie statt drei Jahren vier Jahre benutzen. Microsoft zwingt Sie aber mit diesem oder jenem Trick, während der Betriebsdauer die eine oder andere neue Software aufzuspielen. Dann wird der PC natürlich langsamer. Und das kostet wertvolle Arbeitszeit.

Ihr Outlook-Client wird nicht mehr in zehn, sondern in zwölf Sekunden geladen. Der Drucker reagiert ein bisschen später, der Bildschirm baut sich etwas langsamer auf und so weiter. Mal geschätzt, Sie verlieren dadurch an Ihrem Arbeitsplatz, sagen wir, 100 Sekunden täglich - dann werden Sie darin erstmal kein großes Problem sehen. Aber das ist ja nicht alles! Sie müssen das mit 1000 multiplizieren. Ihrem Unternehmen gehen 100000 potenziell produktive Sekunden verloren - gar nicht auzumalen, was das in Minuten und Stunden bedeutet.

TCO-Berechnungen setzen ähnlich wie die Arbeigeberverbände voraus, dass in einem Unternehmen gearbeitet und nicht in der Kaffeeküche herumgelungert wird. Wenn Sie 100 Sekunden Arbeitszeit verlieren, dann ist das für Ihren Brötchengeber ein schmerzhafter Verlust. Er bezahlt Sie nämlich für 7,5 oder acht Stunden Arbeit, und das in einer ansonsten perfekt optimierten Umgebung. Deshalb erschießt er auch jedes Frühjahr die Singvögel vor Ihrem Fenster - aber das ist ein anderes Thema.