Satire

CW-Wert

09.07.2004

Wir müssen das an die große Glocke hängen, Mr. Jobs. Sie haben es vermasselt. Apples Lager sind leer, die neuen iMacs noch nicht fertig.

Dabei war alles millimetergenau geplant: Die alten iMacs sollten abverkauft sein, die neuen ihren Platz einnehmen. Daraus wurde nichts, und wir wissen auch warum, müssen zur Erklärung aber ganz kurz ausholen. Wenn bei Dell, HP oder IBM ein neues Modell nicht fertig wird, merkt es keiner. Man stopft Prozessoren, Motherboard, Festplatte und sonstiges Hardwerk einfach in eine der alten Kisten und klebt ein neues Etikett drauf. Wie das geht, macht BMW seit vielen Jahren mit seiner 7er Reihe vor.

Bei Apple hätte das auch funktionieren können, wenn Sie, Mr. Jobs, nicht ach so schlau gewesen wären. Bei Ihnen kommt der erste iMac als Ei daher, der nächste als Würfel und der dritte als Tischleuchte. Originell, gewiss, die Apple-Gemeinde dankt es Ihnen mit einem schönen kleinen Aufpreis. Aber richtig schlau ist das nicht. Was in ein Ei geht, geht noch lange nicht in eine Tischleuchte, wie Sie gemerkt haben dürften. Und was in eine Tischleuchte passt, passt noch lange nicht in - eine Kugel? eine Pyramide? eine Banane?

Aber zu hart wollen wir mit Ihnen, Mr. Jobs, auch nicht ins Gericht gehen. Immerhin geben Sie die Panne unumwunden zu. "Unsere Planung ist offenkundig alles andere als perfekt", heißt es in einer Mitteilung aus Ihrem Unternehmen. Das nenne ich sympathisch. Wo ist die Planung schon perfekt? Sogar der Deutsche Fußballbund hat keinen Plan B parat, wenn ihm die Trainer ausgehen. Also: Kopf hoch, Mr. Jobs.