Satire

CW-Wert

30.01.2004

Schwer hat man''s bekanntlich leicht. Der Mann an sich zumal. Kürzlich erst wieder mussten wir Krönungen der Schöpfung mitleiden, als unser aller Hengst der Nation Schimanski sich stellvertretend für uns mit Fragen der Liebesakrobatik rumschlug.

Im jüdischen Milieu recherchierend, erfuhr der geringfügig Betagte von einer besonders adretten Vertreterin des Volkes Israel, die im Judentum pflichtgemäße Zirkumzision, also die Beschneidung des männlichen Geschlechtsorgans, habe geradezu phänomenale Auswirkungen auf die Liebesfähigkeiten des Mannes. "Sagt jeder", beruhigte unser Frauenheld seine Liebste, die mit weiblicher List nachfragte, woher er denn seine Weisheiten beziehe.

So weit sind wir also, dass sogar unsere Potentesten sich schon im Vorruhestand um ihre Kernkompetenz sorgen.

Mit solchen Bedenken ist Schimi übrigens nicht allein: Abertausende Männer beschaffen sich im Internet die Stütze Viagra. Hart wie Kruppstahl mache uns Männer das, jedenfalls den zirkumzisierten oder naturbelassenen Familienschmuck. Doch nicht mal das ist sicher. Zumindest wenn stimmt, was wir der britischen Zeitung "The Independent" entnehmen dürfen. Danach sind das britische Gesundheitsministerium und der Viagra-Hersteller Pfizer Betrügern auf die Spur gekommen, die auf der Website paypill.com massenhaft gefälschte Potenzpillen anbieten. Die wirkten im ungünstigsten Fall sogar tödlich.

Wissend, dass ein bei Frauen nicht satisfaktionsfähiger Mann ebenfalls ziemlich tödlich sein kann, weisen wir deshalb auf unsere beliebte Ratgeberreihe "Hilf Dir selbst" hin und den Band "Tipps und Tricks bei der Zirkumzision". Hier lesen Sie so Nützliches wie den Rat, dass Nagelscheren ein absolutes No beim Selbsteingriff sind. Die erste Auflage ist bereits vergriffen, eine englische folgt. Unter www.circumcenseo.de können Sie sich in die Problematik einlesen.