CW veranstaltet Podiumsdiskussion auf der CeBIT DV-Arbeitsmarkt und Gehaelter: Trends und Orientierungshilfen

11.03.1994

MUeNCHEN (hk) - Neueste Zahlen zum DV-Arbeitsmarkt, die aktuelle Gehaltssituation sowie Berichte aus der Praxis ueber Anforderungen an DV-Mitarbeiter sind Gegenstand einer Podiumsdiskussion der COMPUTERWOCHE auf der CeBIT.

Weniger Stellen und stagnierende Gehaelter charakterisieren die Situation der Computerprofis. Trotzdem gibt es noch Unternehmen, die DV-Experten suchen, allerdings weisen sie auf die veraenderten Berufsanforderungen hin.

Ueber das neue Profil des kuenftigen DV-Spezialisten geben drei Praktiker auf der CW-Veranstaltung in Hannover Auskunft. Joerg Pommeranz, Leiter der Informationsverarbeitung der Dr. August Oetker Nahrungsmittel KG in Bielefeld, vertritt die Anwender, der Hewlett-Packard-Personalleiter Peter Ernst und Bruno Ruecker, Geschaeftsfuehrer der Ploenzke Informatik GmbH in Wiesbaden, als Vertreter der Computerhersteller und Software-Anbieter werden auf kuenftige Einsatzmoeglichkeiten von DV-Profis eingehen.

Ploenzke-Geschaeftsfuehrer Ruekker geht zum Beispiel davon aus, dass, je weiter sich Informatikkenntnisse in den Fachabteilungen verbreiten, desto mehr Know-how gefragt ist, das "geschaeftsprozessorientierte Informatikanwendungen vorbereitet und unterstuetzt".

Diese Neuorganisation setze ein integrierendes Denken voraus. Der Informatiker, so Rueckers Prognose, werde sich vor dem Hintergrund der Altanwendungen um den Aufbau "umfassender Basissysteme wie Groupware, Workflow und Data Management kuemmern muessen". Um diese Aufgaben bewaeltigen zu koennen, braucht er nach Auffassung von HP Personalchef Ernst "Business-Verstaendnis, Kundenorientierung, Methodenwissen und soziale Kompetenz". Deshalb die Empfehlung des Boeblinger Managers, sich so frueh wie moeglich Anwendungswissen anzueignen.

Der Wandel ist ohne eine permanente Weiterbildung nicht zu bewaeltigen, ergaenzt DV-Leiter Pommeranz: "Auch ich investiere etwa 20 Prozent meiner Arbeitszeit in Fortbildung, sonst koennte ich meinen Job nicht machen."

Eines sollte dem Informatiker klar sein, so Ruecker: "Er steht an der Schaltstelle zur Flexibilisierung seines Unternehmens". Dazu brauche er "Kennen und Koennen, Ueberblick und Muendigkeit".

An der Podiumsdiskussion beteiligen sich weiterhin Hildegard Happach, Referatsleiterin beim Landesarbeitsamt Niedersachsen- Bremen, und Stefan Rohr, Geschaeftsfuehrer der r & p management consulting und Mitherausgeber der DV-Gehaltsstudie.

Frau Happach wird die frisch zur CeBIT erscheinenden DV- Arbeitsmarktzahlen vorstellen, auf die aller Voraussicht nach gestiegene Arbeitslosigkeit in der Branche eingehen und die kuenftige Entwicklung skizzieren.

In einem weiteren Kurzvortrag fasst Stefan Rohr die Trends bei Gehaeltern zusammen. Bereits im dritten Jahr erstellt der Hamburger Personalberater gemeinsam mit Professor Ernst Zander im Auftrag der COMPUTERWOCHE einen Einkommensvergleich fuer Computerprofis. Rohr praesentiert die aktuellen Ergebnisse, die nach der Messe in Buchform erhaeltlich sind.

Fuer einige Berufsgruppen wie Programmierer setzt sich der negative Trend der letzten Jahre fort. Insgesamt verdienen die Computerexperten im diesem Jahr etwa drei Prozent weniger als 1993.

Die Veranstaltung wendet sich in erster Linie an Absolventen, die sich ueber Berufsanforderungen und Perspektiven in der DV informieren wollen, aber auch an alle Mitarbeiter dieser Branche, die sich neu orientieren und deshalb Auskunft ueber Berufe benoetigen, die in Zukunft gefragt sind.

Die Diskussion findet am 17. Maerz, 11 Uhr, Raum 18 im Tagungs- Centrum Messe statt.