CW-Round Table: 30 Jahre Informatik an der TU Darmstadt

29.05.2002
Von 
Alexandra Mesmer war bis Juli 2021 Redakteurin der Computerwoche, danach wechselte sie zu dem IT-Dienstleister MaibornWolff, wo sie derzeit als Head of Communications arbeitet.

Andreas Fleischmann

Quelle: Eva Speith

Bei uns werden Studenten für ein Jahr in ein Team geworfen und müssen unter Zeitdruck eine Aufgabe lösen. Sie werden nicht nur von fachlicher Seite betreut, sondern bekommen auch einen Betreuer für die Sozialkomeptenz, der nach jeder Sitzung ein Feedback gibt. Kommentare wie: „Ist Euch aufgefallen, dass in einem Team nur zwei Leute aktiv sind?“ sensibilisieren uns. Dieses Projekt geht in die richtige Richtung, denn ich möchte schon im Studium auf die Anforderungen des Berufslebens vorbereitet werden.

CW: Kann das Informatikstudium angesichts der schnellen Entwicklung in der IT überhaupt fachlich auf den Beruf vorbereiten?

BUCHMANN: Manchmal laufen wir den Trends hinterher. Heute müssen wir die Ausbildung den Bedürfnissen der Industrie anpassen. Wir müssen den Studenten eine Kombination aus Grund- und spezifischem Systemwissen vermitteln, so dass sie sich auf dieser Basis neue Themen erarbeiten können.

MÜHLHÄUSER: Wir müssen uns den Trends nicht öffnen, sondern gestalten sie zusammen mit den Forschungslabors der Industrie. Vor 25 Jahren konnte jemand, der eine Idee publizierte, sich noch damit durchsetzen. Heute ist nicht mehr die entscheidende Frage, ob eine Idee gut ist, sondern ob etwa Microsoft glaubt, dass man mit einem darauf basierenden Produkt Geld verdienen kann und dann 50 bis 100 Entwickler daransetzt, um den Markt zu überrollen. Das macht es für uns notwendig, den Markt sehr genau zu beobachten. Wir trauen es uns schon noch zu, den Hype vom Trend zu unterscheiden.