CW-Ranking: Die Top-IT-Vorstände im September 2006

20.10.2006

Hier gebaut, dort verloren

Die Top 25 der meistgenannten IT-Vorstände im September 2006.
Die Top 25 der meistgenannten IT-Vorstände im September 2006.

Mitte September meldete Infineon-Vorstandschef Wolfgang Ziebart eine jährliche Umsatzerwartung mit Powerchips von 2 bis 2,5 Milliarden Dollar ab dem Jahr 2010. Grund für diese Prognose war die Inbetriebnahme der neuen Infineon Fabrik in Malaysia, in der Leistungshalbleiter (Powerchips) produziert werden. "Die Nachfrage nach elektrisch geregelten Antrieben für Autos, Computer-Anwendungen und Hausgeräte steigt weltweit", sagte Ziebart. Außerdem kündigte er an, dass das Geschäft mit Handychips "etwas mehr Zeit" als geplant benötige, um wieder schwarze Zahlen zu schreiben.

Ende September gerieten Ziebart und Infineon dann allerdings wieder unter Druck. Es ist die Rede von nur sehr langsam vorankommenden Sanierungsbemühungen im Hause Infineon. Erneut schlechte Presse für Wolfgang Ziebart also, nachdem er nur wenige Wochen vorher einen Verlust von 23 Mio. Euro für das dritte Quartal des Geschäftsjahres bekannt gegeben hatte, wobei Analysten hier mit einem Gewinn gerechnet hatten.

Ende gut, alles gut?

Mitte September hieß es endlich aufatmen für Mobilcom- und Freenet-Lenker Eckhard Spoerr. Das Kieler Landgericht hatte der Handelsregistereintragung für die Fusion von Mobilcom und der Konzerntochter Freenet zugestimmt, obwohl noch eine handvoll Kleinaktionäre gegen den Verschmelzungsbeschluss der Hauptversammlung klagten. Laut Eckhard Spoerr sei man der Fusion, die für die Zukunft von Mobilcom und Freenet sehr wichtig ist, einen großen Schritt näher gekommen. Die Kläger, drei auf Seiten Mobilcoms, einer bei Freenet, hatten bereits großen finanziellen Schaden angerichtet. Spoerr hatte den aus der Verzögerung der Fusion entstehenden finanziellen Verlust mit 20 Millionen Euro im Jahr angegeben. Der strategische Schaden sei allerdings noch deutlich höher.

Nach dem Rückschlag im Übernahmekampf um das Zugangsgeschäft von AOL Deutschland, das kürzlich an den Freenet-Konkurrenten Hansenet ging, ist für Spoerr der Prozesserfolg in Kiel kaum mehr als ein Tropfen auf dem heißen Stein. Hatte der Mobilcom- und Freenet-Chef doch stets darauf hingewiesen, wie wichtig die Übernahme von AOL Deutschland für das Unternehmen sei, um im Rennen um neue DSL-Kunden nicht den Anschluss zu verlieren. Pikant: Angeblich soll Freenet erst nach Ablauf der Angebotsfrist für AOL Deutschland ein verbessertes Angebot vorgelegt haben, das dann nicht mehr berücksichtigt werden konnte. Damit bleibt Spoerr jetzt nur noch ein Gebot für die angeblich zum Verkauf stehende Deutschland-Tochter von Tiscali.