CW-Ranking: Die Top-IT-Vorstände im Oktober 2006

20.11.2006

Infineon saniert?

Die Top 25 der meistgenannten IT-Vorstände im Oktober 2006.
Die Top 25 der meistgenannten IT-Vorstände im Oktober 2006.

Infineon Vorstandsvorsitzender Wolfgang Ziebart gab im Oktober gegenüber der Süddeutschen Zeitung bekannt, den Sanierungsprozess seines Unternehmens bis Ende 2007 abgeschlossen zu haben. Dann werde der Konzern seine Verlustphase hinter sich haben und wieder anfangen schwarze Zahlen zu schreiben. Insgesamt sieht Ziebart jedoch noch zwei Verlustsparten innerhalb des Unternehmens. Zum einen sei dies das Chipkartengeschäft mit Handys, Pässen und Gesundheitskarten. Für diese Sparte habe Infineon für das laufende Quartal einen Gewinn angekündigt. Zum anderen soll dann bis Ende des nächsten Jahres auch die Gewinnschwelle für den Mobilfunkbereich erreicht werden. Sollte dieser Bereich sein Ziel jedoch verfehlen, zog Ziebart jedoch auch eine Schließung in Betracht. Vor diesem Hintergrund warnte Ziebart auch davor, dass der Druck zur Verlagerung von Arbeitsplätzen in Niedriglohnländer weiter anhalte. "Der Trend ist klar, wir erleben einen fundamentalen Wandel: Die Chipindustrie wandert nach Asien", sagte er. Weil Chips klein und leicht seien, spielten Transportkosten keine Rolle. Entscheidend seien daher die Rahmenbedingungen und die Lohnkosten, die 25 Prozent der Gesamtkosten ausmachten. Die regionale Struktur werde sich verschieben, weil Infineon in Asien stärker Personal aufbauen werde. "Wenn aber die Rahmenbedingungen stimmen, wird es auch möglich sein, in Deutschland den Bestand an Stellen zu halten", sagte Ziebart.

Mobilcom erhält Zuwachs

Mobilcom-Vorstandsvorsitzender Eckhard Spoerr gab im Oktober einen neuen Gesellschafter bekannt. Der Mobilfunkdienstleister Drillisch hat sich an dem bedeutend größeren Konkurrenten Mobilcom beteiligt. Man habe rund 9,4 Prozent der Aktien erworben, teilte die Drillisch AG am Montag mit. Über seine Gründe und Absichten wollte das viertgröße deutsche Branchenunternehmen nichts sagen. In der Vergangenheit hatte Drillisch wiederholt erklärt, sich an einer möglichen Konsolidierung unter den Anbietern aktiv beteiligen zu wollen. Ob Drillisch mit der Minderheitsbeteiligung bei der Mobilcom AG diese Ambitionen jetzt aufgegeben hat und welchen Charakter das Investment bei dem schleswig-holsteinischen Unternehmen hat, bleibt einstweilen offen. Damit erhalten Spekulationen neue Nahrung, es könnte zu einer Mega-Fusion unter den deutschen Mobilfunk-Service-Providern kommen. Ein Analyst, der nicht genannt werden wollte, sieht Anzeichen dafür, dass Beteiligungsgesellschaften, die hinter vielen der Akteure stehen, so etwas anstreben.