CW-Ranking: Die Top-IT-Vorstände im Januar 2008

10.03.2008
Gemeinsam mit Dow Jones präsentiert COMPUTERWOCHE.de Rankings der in der Presse meistgenannten IT-Unternehmen und der meistgenannten IT-Manager. Die Rangreihen werden monatlich aktualisiert. Sie basieren auf der Auswertung von rund 150 Tageszeitungen, Magazinen und Nachrichtenagenturen aus Deutschland. Nachfolgend präsentieren wir Ihnen den Index zu den meistgenannten IT-Vorständen im Januar 2007.

René Obermann setzt weiter auf Kostensenkung

Auch im Januar 2008 ist der Deutsche-Telekom-Chef René Obermann wieder der meistgenannte Vorstandsvorsitzende Deutschlands. Thematisch schließt das alte Jahr direkt an das neue an. Angesichts des anhaltenden Kundenschwunds im Festnetz sucht Obermann nach weiteren Möglichkeiten zur Kostensenkung. Obwohl die Deutsche Telekom laut dem Magazin "NetBusiness" noch immer 50.000 Festnetzanschlüsse pro Quartal verliert, wollte Obermann diese Angaben beim diesjährigen Pressekolloquium nicht bestätigen. 2007 sei aber nicht mehr "so katastrophal" gewesen wie 2006, als zwei Millionen Kunden kündigten. Aber es sei nach wie vor eine Herausforderung, die Festnetz-Rückgänge in Milliarden-Euro-Höhe mit Breitbandleitungen zu kompensieren. Der Marktanteil bei DSL betrage derzeit bei Neukunden 44 Prozent. "Dieser Realität müssen wir uns durch konsequentes Kostenmanagement entgegenstellen", sagte Obermann. Bis 2010 müssen 4,7 Milliarden Euro eingespart werden. Nichtsdestotrotz sind die Fortschritte, die Obermann in den ersten 14 Monaten an der Telekom-Spitze erreicht hat, beachtlich. Ein deutliches Plus beim DSL-Neukundenmarktanteil von 17,5 auf 44 Prozent, der erfolgreiche Start ins Internet-TV mit 150.000 Aufträgen und Serviceverbesserungen bei gleichzeitiger Einsparung von 1,2 Milliarden Euro im vergangenen Jahr können Obermann ruhig in die Zukunft blicken lassen. Trotzdem spiegeln sich die Forschritte an der Börse nur bedingt wider. Der Kurs der T-Aktie liegt mit 13,62 Euro ziemlich genau auf dem Stand von vor einem Jahr.

Henning Kagermann wieder auf der Überholspur

Die Top 10 der meistgenannten IT-Vorstände im Januar 2008.
Die Top 10 der meistgenannten IT-Vorstände im Januar 2008.
Foto: Computerwoche

Für SAP-Chef Henning Kagermann beginnt auch das neue Jahr vielversprechend. Kagermann befindet sich mit SAP auf Wachstumskurs. Seit vier Jahren lege der Software-Verkauf jedes Quartal um einen zweistelligen Prozentsatz zu. Laut den Stuttgarter Nachrichten will SAP dieses Tempo 2008 beibehalten. "Wir werden weiterhin stärker als der Markt wachsen und unseren Wettbewerbern Marktanteile abnehmen", sagte Kagermann. Auch die Rendite soll leicht steigen, obwohl SAP die 43.900 Mitarbeiter starke Belegschaft nochmals um 4.000 aufstocken will und zusätzlich Geld in die Entwicklung seiner Mittelstands-Software stecken muss. Auch gegenüber Oracle glaubt Kagermann, bessere Karten zu haben. Auch wirkt sich der andauernde Rechtsstreit anscheinend nicht auf das Geschäft von SAP aus. Deshalb soll das Wachstum auch künftig in erster Linie aus eigener Kraft geschafft werden, betonte Kagermann bei der Bilanzvorlage. Das ermöglicht SAP seinen Kunden "Lösungen aus einem Guss zu bieten", was dem Konkurrenten mit seinen vielen Zukäufen der vergangenen Monate zunehmend schwerfällt. "Oracle kann seine Kunden eine Zeit lang halten, indem man verspricht, Produkte weiterhin zu warten, die ihren Zenit schon überschritten haben", so Kagermann. Langfristig seien die SAP-Produkte aber zukunftsträchtiger, weshalb man im vergangenen Jahr auch 800 Kunden von Oracle für sich habe gewinnen können. Vor einer Rezession in den USA und ihren Folgen für den Rest der Welt sei ihm deshalb nicht bange, erklärte der SAP-Chef. "Bei einer Software wie der unseren ist es egal, wo man sich im Konjunkturzyklus befindet", so Kagermann. Die Kunden könnten die SAP-Produkte genauso gut für eine Wachstumsstrategie einsetzen als auch zum Kostensparen. Auch in den USA will SAP auch weiterhin prozentual zweistellig zulegen.